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Analysis

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412 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

zusammenfassen, daß das Wegintegral Verwandschaft respektiert. Genauer<br />

folgt aus der Verwandschaft von Wegen φ : γ ❀ κ und der Verwandschaft<br />

von Kovektorfeldern φ : η ❀ ω die Gleichheit der Wegintegrale <br />

η = γ κ ω.<br />

Beweis. Wir rechnen <br />

γ φ∗ω = b<br />

a γ∗φ∗ω = b<br />

a (φ◦γ)∗ ω = <br />

ω, wo wir 3.3.3,<br />

φ◦γ<br />

3.1.18 und nochmals 3.3.3 angewandt haben.<br />

Proposition 3.3.11 (Unabhängigkeit von der Parametrisierung). Gegeben<br />

γ : [a, b] → X ein stetig differenzierbarer Weg in einem endlichdimensionalen<br />

reellen Raum X und ω ein stetiges relatives Kovektorfeld auf einer<br />

halboffenen Teilmenge, die sein Bild umfaßt, und u : [c, d] → [a, b] stetig<br />

differenzierbar mit u(c) = a und u(d) = b gilt<br />

<br />

ω = ω<br />

γ◦u<br />

3.3.12. Der folgende Beweis zeigt auch, daß bei einer richtungsumkehrenden<br />

Umparametrisierung, also für u mit u(c) = b und u(d) = a das Wegintegral<br />

über den umparametrisierten Weg das Negative des Wegintegrals über<br />

den ursprünglichen Weg ist. In 7.4.16 werden wir allgemeiner das Integral<br />

von k-Formen über k-dimensionale orientierte Mannigfaltigkeiten einführen<br />

und speziell im Fall k = 1 ein Integral von Kovektorfeldern über orientierte<br />

Kurven erhalten, das nach 7.5.10 im wesentlichen die in der Proposition enthaltene<br />

Unabhängigkeit des Wegintegrals von der Parametrisierung zu einer<br />

Definition umgießt.<br />

Beweis. Wir schreiben unsere Behauptung um zu d<br />

c u∗ (γ∗ω) = b<br />

a γ∗ω. Für<br />

η = f(t) dt ein beliebiges stetiges Kovektorfeld auf [a, b], insbesondere auch<br />

für η = γ∗ω gilt jedoch u∗η = f(u(τ))u ′ (τ) dτ und damit d<br />

c u∗η = b<br />

η nach<br />

a<br />

der Substitutionsregel II.4.6.1.<br />

3.3.13. Wir können nun auch den in III.1.4.8 erklärten Trick zur Berechnung<br />

der Integrale von rationalen Ausdrücken in (x, √ x2 + 1) geometrisch verstehen.<br />

Gegeben solch ein rationaler Ausdruck R(x, y) betrachten wir dazu auf<br />

einer geeigneten Teilmenge des R2 die Differentialform R(x, y) dx und den<br />

Weg γ : [a, b] → R2 mit γ(t) = t, √ t2 + 1 und fassen unser Integral auf als<br />

Wegintegral<br />

b <br />

R t,<br />

a<br />

√ t2 <br />

+ 1 dt = R(x, y) dx<br />

γ<br />

Solch ein Wegintegral ist nach 3.3.11 unabhängig von der Parametrisierung.<br />

Unser Weg durchläuft ein Stück der Hyperbel y 2 − x 2 = 1, genauer ein Stück<br />

γ

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