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Analysis

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1046 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

i1 : N → N. Als nächstes überdecken wir X durch endlich viele Bälle vom<br />

Radius 1/2. In einem dieser Bälle müssen unendlich viele Folgenglieder der<br />

Folge v 1 liegen, und diese bilden eine Teilfolge v 2 = v 1 ◦ i2 von v 1 , für eine<br />

geeignete Injektion i2 : N → N. Als nächstes überdecken wir X durch endlich<br />

viele Bälle vom Radius 1/3, und indem wir immer so weitermachen erhalten<br />

wir eine Kette von Teilfolgen v ν derart, daß Folgenglieder von v ν höchstens<br />

den Abstand 2/ν voneinander haben. Die Folge yν = v ν (ν) ist dann eine Teilfolge<br />

unserer Folge v, die eine Cauchy-Folge ist und mithin konvergiert.<br />

Definition 10.6.8. Eine Menge F von Abbildungen von einem topologischen<br />

Raum X in einen metrischen Raum heißt gleichgradig stetig genau dann,<br />

wenn es für jeden Punkt x ∈ X und jedes ε > 0 eine Umgebung U(x, ε) von<br />

x gibt derart, daß gilt<br />

y ∈ U(x, ε) ⇒ d(f(x), f(y)) ≤ ε ∀f ∈ F<br />

Satz 10.6.9 (Arzela-Ascoli). Im Raum aller stetigen Abbildungen eines<br />

kompakten Raums in einen kompakten metrischen Raum hat eine Teilmenge<br />

kompakten Abschluß genau dann, wenn sie gleichgradig stetig ist.<br />

Beweis. Unser Raum von stetigen Abbildungen ist nach II.7.5.30 schon mal<br />

vollständig in seiner Metrik der gleichmäßigen Konvergenz. Nach 10.6.7 reicht<br />

es also zu zeigen, daß eine Teilmenge darin total beschränkt ist genau dann,<br />

wenn sie gleichgradig stetig ist. Die Herleitung gleichgradigen Stetigkeit aus<br />

der totalen Beschränktheit überlassen wir dem Leser als Übung 10.6.10. Ist<br />

umgekehrt eine Menge F von Abbildungen f : X → M gleichgradig stetig,<br />

so finden wir ja für jedes ε > 0 und jeden Punkt x ∈ X eine Umgebung<br />

U(x, ε) von x derart, daß gilt<br />

y ∈ U(x, ε) ⇒ d(f(x), f(y)) ≤ ε ∀f ∈ F<br />

Endlich viele dieser U(x, ε) überdecken dann X, etwa die zu den Punkten<br />

x1, . . ., xr, und endlich viele ε-Bälle B1, . . . , Bs überdecken M. Für jede<br />

Abbildung σ : {1, . . . r} → {1, . . . s} wählen wir nun wenn möglich eine<br />

Funktion fσ ∈ F mit fσ(xi) ∈ Bσ(i) ∀i und behaupten, daß die Bälle um<br />

diese fσ mit Radius 4ε bereits ganz F überdecken. In der Tat, zu jeder<br />

Funktion f ∈ F gibt es ja mindestens ein σ mit f(xi) ∈ Bσ(i) ∀i. Für<br />

solch ein σ existiert dann notwendig auch ein fσ und es gilt offensichtlich<br />

d(f(xi), fσ(xi)) ≤ 2ε für alle i. Da jedes x in einem U(xi, ε) liegt, folgt dann<br />

jedoch d(f(x), fσ(x)) ≤ 4ε für alle x ∈ X.<br />

Übung 10.6.10. Man zeige, daß eine Menge von stetigen Abbildungen von<br />

einem topologischen Raum in einen metrischen Raum, die total beschränkt<br />

ist, schon gleichgradig stetig sein muß.

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