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Analysis

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384 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

kleinstmöglich wird. Sicher gilt limx→∞ S(x) = ∞, folglich existiert ein<br />

Kompaktum K ⊂ R 2 mit<br />

inf S(x) = inf<br />

x∈R2 x∈K S(x)<br />

und damit nimmt unsere Funktion nach II.6.7.11 ihr Infimum auch wirklich<br />

als Funktionswert an. Unsere Funktion ist auf R 2 \{p, q, r} stetig differenzierbar<br />

und ihr Gradient bei x ergibt sich nach kurzer Rechnung zu<br />

(grad S)(x) =<br />

x − p x − q x − r<br />

+ +<br />

x − p x − q x − r<br />

Für das Minimum kommen nach unseren Erkenntnissen nur unsere drei Punkte<br />

p, q, r sowie die Nullstellen des Gradienten in Frage. Die weiteren Überlegungen<br />

führen wir nicht mehr in formaler Strenge durch, da das von unseren<br />

formalen Kenntnissen ausgehend einen unangemessenen Aufwand bedeuten<br />

würde. Anschaulich scheint es mir klar, daß unser Gradient nur dann verschwinden<br />

kann, wenn nicht alle drei Punkte p, q, r auf einer Geraden liegen<br />

und x im Inneren der zugehörigen Dreiecksfläche alias ihrer konvexen Hülle<br />

liegt und wenn die drei Vektoren x − p, x − q und x − r jeweils einen<br />

Winkel von 120 ◦ alias 2π/3 einschließen. Das ist für einen Punkt im Innern<br />

der Dreiecksfläche jedoch nur dann möglich, wenn jeder der Winkel unseres<br />

Ausgangsdreiecks kleiner ist als 120 ◦ . Nur unter den Voraussetzungen, daß<br />

unsere drei Punkte p, q, r nicht auf einer Geraden liegen und jeder der Winkel<br />

des Dreiecks mit den Ecken p, q, r kleiner ist als 120 ◦ , kann also das Minimum<br />

außerhalb der drei Punkte {p, q, r} angenommen werden. Sind sie erfüllt, so<br />

kann das Minimum hinwiederum nicht an einem dieser Punkte angenommen<br />

werden, da der Wert von S(x) dann abnimmt, wenn wir auf einer Winkelhalbierenden<br />

ins Dreieck hineinlaufen, wie man etwa an unserer Beschreibung<br />

des Gradienten sehen kann. Folglich muß dann das Minimum bei der kritischen<br />

Stelle angenommen werden, die eben dadurch charakterisiert ist, daß<br />

die Vektoren x − p, x − q und x − r jeweils einen Winkel von 120 ◦ = 2π/3<br />

einschließen.<br />

2.4.7. Um eine hinreichende Bedingung für ein lokales Minimum oder Maximum<br />

zu erhalten, müssen wir wie im Fall einer Veränderlichen die zweiten<br />

Ableitungen untersuchen. Am Beispiel der Funktionen (x, y) ↦→ x 2 + y 2 bzw.<br />

x 2 bzw. x 2 − y 2 kann man sehen, was lokal um (0, 0) ∈ R 2 so alles passieren<br />

kann. Wir betrachten nun allgemeiner eine beliebige quadratische Form<br />

q(x1, . . . , xn) = aijxixj mit aij ∈ R wie in ??.

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