05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1. HOLOMORPHE FUNKTIONEN 1333<br />

1.2.14. Man kann sich diese Gleichungen veranschaulichen als die Bedingung,<br />

daß an jeder Stelle der Gradient von v aus dem Gradienten von u hervorgeht<br />

durch die Drehung um einen rechten Winkel im Gegenuhrzeigersinn. Per<br />

definitionem haben wir weiter fκ = κ(u, v) = u + iv mit (u, v) : U → R 2<br />

wie üblich. Es ist üblich und praktisch, in diesem Satz und seinem Beweis die<br />

kanonische Identifikation κ in der Notation systematisch zu unterdrücken. Ich<br />

habe sie zur Übung hier ausgeschrieben, weil ja C und R 2 , wenn man es ganz<br />

genau nimmt, zumindest in meinen Augen durchaus verschiedene Objekte<br />

sind.<br />

Ergänzung 1.2.15. Verwenden wir partielle Ableitungen vektorwertiger Funktionen<br />

wie in IV.1.1.3, so können wir die Cauchy-Riemann’schen Differentialgleichungen<br />

auch zusammenfassen zur Gleichung<br />

i ∂(fκ)<br />

∂x<br />

= ∂(fκ)<br />

∂y<br />

Die komplexe Ableitung von f wird dann gegeben durch f ′ κ = ∂(fκ)<br />

∂x<br />

i ∂v ∂v ∂u = − i ∂x ∂y ∂y<br />

Funktion festgelegt als f ′ κ = ∂u<br />

∂x ∂y ∂y ∂x<br />

∂u = ∂x +<br />

und wird auch bereits durch Real- oder Imaginärteil unserer<br />

∂u ∂v ∂v<br />

− i = + i . Fassen wir komplexwertige<br />

Funktionen auf einer Teilmenge der komplexen Zahlen als Vektorfelder auf<br />

und verwenden die offensichtliche Identifikation von C mit R2 , so entspricht<br />

die komplex konjugierte Ableitung also dem Gradienten des Realteils unserer<br />

Funktion, in Formeln ¯ f ′ κ = κ grad u.<br />

Beweis. Eine Funktion f : Uκ → C ist per definitionem komplex differenzierbar<br />

in p genau dann, wenn sie dort differenzierbar ist im Sinne von IV.1.2.2<br />

und wenn zusätzlich ihr Differential dpf : C → C durch die Multiplikation<br />

mit einer komplexen Zahl, eben ihrer komplexen Ableitung f ′ (p), gegeben<br />

wird. Unter unserer Identifikation κ : R 2 ∼ → C haben wir nun κ −1 fκ = (u, v)<br />

und das Differential dpf wird nach IV.1.2.6 beschrieben durch die Jacobi-<br />

Matrix<br />

<br />

[κ −1 (dpf)κ] = [dp(κ −1 fκ)] = [dp(u, v)] =<br />

<br />

∂u<br />

∂x<br />

∂v<br />

∂x<br />

an der jeweiligen Stelle p. Diese Matrix beschreibt die Multiplikation mit einer<br />

komplexen Zahl genau dann, wenn sie mit der Matrix [κ −1 (i·)κ] = ( 0 1 −1 0 ) der<br />

Multiplikation mit i kommutiert, wenn also gilt<br />

∂u<br />

∂y<br />

= −∂v<br />

∂x<br />

und<br />

∂v<br />

∂y<br />

= ∂u<br />

∂x<br />

an der jeweiligen Stelle p. Sind darüber hinaus u und v stetig partiell differenzierbar,<br />

so ist nach IV.1.5.1 auch (u, v) und damit f = κ(u, v)κ −1 reell<br />

differenzierbar und der Satz folgt.<br />

∂u<br />

∂y<br />

∂v<br />

∂y

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!