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Analysis

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554 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

“meßbarer Mengen”. Ich gebe aber zu, daß die horizontalen Streifen im Gegensatz<br />

zu den vertikalen Streifen eben keine Intervalle und dadurch näher<br />

an allgemeinen meßbaren Mengen sind.<br />

Beispiel 6.6.16. Es folgt sofort, daß für k < n die Teilmenge Rk ⊂ Rn eine<br />

Nullmenge ist. Es folgt weiter mit II.7.6.10, daß das Lebesgue-Maß einer<br />

Kreisscheibe D vom Radius r in der Tat gegeben wird durch λ2 (D) = πr2 .<br />

Ist schließlich I ⊂ R ein Intervall oder allgemeiner eine meßbare Teilmenge<br />

und f : I → [0, ∞] stetig oder allgemeiner meßbar, so folgt für das Volumen<br />

des Rotationskörpers R = {(x, y, z) ∈ R3 | z ∈ I, x2 + y2 ≤ f(z) 2 } die<br />

Formel<br />

λ 3 <br />

(R) = π f(z) 2 dz<br />

Übung 6.6.17. Man zeige, daß die Einheitskugel das Volumen 4π/3 hat.<br />

Satz 6.6.18 (Fubini). Gegeben σ-endliche Maßräume (X, µ) und (Y, ν) und<br />

eine integrierbare Funktion f : X × Y → R ist die Menge N aller y ∈ Y , für<br />

die x ↦→ f(x, y) nicht integrierbar ist, meßbar vom Maß ν(N) = 0, und die<br />

Funktion Y \N → R, y ↦→ <br />

f(x, y)µ〈x〉 ist integrierbar mit Integral<br />

X<br />

<br />

<br />

f(x, y)µ〈x〉 ν〈y〉 = f(x, y) (µ ⊠ ν)〈x, y〉<br />

Y \N<br />

X<br />

6.6.19. Will man diesen Satz in der Praxis anwenden, so wird man in der<br />

Regel zuerst den positiven Fubini 6.6.8 benutzen, um die Integrierbarkeit<br />

von f nachzuweisen.<br />

Beispiel 6.6.20. Die Funktion f : R 2 → R, die außerhalb der x-Achse verschwindet<br />

und auf der x-Achse bei (x, 0) jeweils den Wert x annimmt, ist<br />

integrierbar auf R 2 . Jedoch ist x ↦→ f(x, y) nur integrierbar für y = 0.<br />

Beispiel 6.6.21. Unser Satz sagt insbesondere, daß wir unter gewissen Umständen<br />

“die Integrationsreihenfolge vertauschen dürfen”. Das folgende Beispiel<br />

zeigt, welche Probleme beim Vertauschen der Integrationsreihenfolge im<br />

allgemeinen auftreten können. Sei ζ das Zählmaß auf N. Wir finden induktiv<br />

eine Funktion f : N × N → R mit Träger in der “treppenförmigen” Menge<br />

{(i, j) | 0 ≤ i − j ≤ 1} mit f(0, 0) = 1/2 und<br />

I<br />

X×Y<br />

f(n, n) + f(n + 1, n) = 0<br />

f(n + 1, n) + f(n + 1, n + 1) = 2 −(n+2)<br />

für alle n ≥ 0. Die beiden partiellen Integrale von f existieren und sind<br />

integrierbar. Ihre Integrale sind jedoch verschieden, genauer gilt<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

f(n, m)ζ〈n〉 ζ〈m〉 = 0 = 1 = f(n, m)ζ〈m〉 ζ〈n〉

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