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Analysis

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1364 KAPITEL VIII. FUNKTIONENTHEORIE<br />

Salopp gesprochen können also komplexe Potenzreihen, die “nur relativ kleine”<br />

Werte annehmen, auch “nur relativ kleine Koeffizienten” haben. Hinweis:<br />

Beweis von 1.6.5. Selbst im Fall von komplexen Polynomen kenne ich keinen<br />

anderen Beweis für diese Tatsache, deren reelles Analogon im Übrigen<br />

ziemlich falsch ist: Man denke nur etwa an die Gauss’sche Glockenkurve!<br />

Übung 1.7.13. Sei V ein endlichdimensionaler komplexer Vektorraum. Wir<br />

wählen eine Norm auf V und versehen den Raum End V aller Endomorphismen<br />

von V mit der Operatornorm. Gegeben eine komplexe Potenzreihe<br />

aνz ν mit Konvergenzradius r ∈ [0, ∞], die gegen eine Funktion f(z) konvergiert,<br />

und ein Endomorphismus A ∈ End V mit A < r zeige man, daß<br />

aνA ν absolut summierbar ist und daß für A < R < r gilt<br />

<br />

<br />

aνA ν<br />

<br />

<br />

≤ sup{|f(z)| mit |z| = R} (1 − (A/R)) −1<br />

Man notiert die Summe dieser absolut summierbaren Familie f(A) ∈ End V .<br />

Unternehmende Leser betrachten allgemeiner den Fall eines Banachraums V .<br />

Hinweis: 1.7.12.<br />

Ergänzung 1.7.14. Der Abel’sche Grenzwertsatz II.5.4.2 muß im Komplexen<br />

sorgfältiger formuliert werden: Konvergiert eine komplexe Potenzreihe<br />

auch noch auf einem Randpunkt ihrer offenen Konvergenzkreisscheibe, so<br />

stellt sie nicht notwendig auf der ganzen offenen Kreisscheibe vereinigt mit<br />

diesem Randpunkt eine stetige Funktion dar, sondern nur auf jedem abgeschlossenen<br />

Winkelsegment, das “vom fraglichen Randpunkt aus ins Innere<br />

der Kreisscheibe geht”. Diese Stetigkeit auf Winkelsegmenten zeigen wir im<br />

allgemeineren Kontext der Dirichlet-Reihen in 4.3.2. Welche Schwierigkeiten<br />

im allgemeinen auftreten können, zeigt die Poisson-Transformation 3.1.12.<br />

Übung 1.7.15 (Binomische Reihe im Komplexen). Man zeige, daß auch<br />

für z, α ∈ C mit |z| < 1 die binomische Reihe II.5.1.19 gegen (1 + z) α konvergiert.<br />

Hier verwendet man die offensichtliche Erweiterung der Binomialkoeffizienten<br />

ins Komplexe und versteht (1 + z) α = exp(α log(z + 1)) für log<br />

den Hauptzweig des Logarithmus, vergleiche III.1.4.3.<br />

Übung 1.7.16. Gegeben U, V ⊂◦ C offen und f : U → C, g : V → C holomorph<br />

mit f(U) ⊂ V und p ∈ U erhält man die Taylorreihe von g ◦ f bei p durch<br />

das “Einsetzen” der Taylorreihe von f bei p in die Taylorreihe von g bei<br />

f(p). Sind genauer f(p + z) = aνz ν und g(f(p) + w) = bµw µ und<br />

g(f(p + z)) = cλz λ die jeweiligen Taylorreihen, so gilt<br />

cλ =<br />

<br />

ν(1)+...+ν(µ)=λ<br />

bµaν(1) . . . aν(µ)

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