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Analysis

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6. STETIGKEIT IN MEHREREN VERÄNDERLICHEN 255<br />

Definition 6.9.2. Sei V ein reeller Vektorraum. Eine Norm auf V ist eine<br />

Abbildung : V → R≥0, v ↦→ v derart, daß gilt:<br />

1. λv = |λ| · v ∀v ∈ V, λ ∈ R;<br />

2. v = 0 ⇔ v = 0;<br />

3. v + w ≤ v + w ∀v, w ∈ V .<br />

Unter einem normierten Vektorraum versteht man ein Paar (V, ) bestehend<br />

aus einem Vektorraum V und einer Norm auf V .<br />

Ergänzung 6.9.3. Für Leser, die schon mit komplexen Zahlen vertraut sind,<br />

sei noch erwähnt, daß man von einer Norm auf einem komplexen Vektorraum<br />

stärker fordert, daß die erste Bedingung sogar für alle λ ∈ C gelten soll, wobei<br />

|λ| als die “Norm der komplexen Zahl λ” im Sinne von ?? zu verstehen ist.<br />

6.9.4. Jeder normierte Vektorraum wird ein metrischer Raum vermittels der<br />

durch die Norm induzierten Metrik<br />

d(v, w) = v − w<br />

Zum Beispiel gehört unser Betragsabstand auf dem R n zur Maximumsnorm.<br />

Wir dürfen damit in normierten Vektorräumen über Stetigkeit und Konvergenz<br />

von Folgen reden. Allgemeiner verstehen wir unter einem normierten<br />

affinen Raum einen reellen (oder komplexen) affinen Raum im Sinne von<br />

6.8.2, dessen Richtungsraum mit einer Norm versehen ist. Auch jeder normierte<br />

affine Raum trägt eine natürliche Metrik, die durch dieselbe Formel<br />

beschrieben wird. Reden wir ohne nähere Spezifikation von einem normierten<br />

Raum, so meinen wir einen normierten affinen Raum. Leser, die mit<br />

dem Begriff eines affinen Raums noch nicht vertraut sind, mögen sich aber<br />

auch einen normierten Vektorraum denken.<br />

Übung 6.9.5. Für je zwei Vektoren v, w eines normierten Vektorraums gilt<br />

v + w ≥ |v − w|.<br />

Beispiel 6.9.6. Mit v ↦→ v ist auch v ↦→ αv eine Norm, für jedes α > 0.<br />

Auf dem Nullraum gibt es nur eine Norm, die eben den Nullvektor auf Null<br />

wirft.<br />

Beispiel 6.9.7. Auf dem R n definiert man die euklidische Norm eines Vektors<br />

v = (v1, . . . , vn) durch v = v2 = 〈v, v〉 = v 2 1 + . . . + v 2 n. Wie<br />

man formal zeigt, daß das tatsächlich eine Norm ist, diskutieren wir in ??.

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