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894 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

4.8.18. Rechts steht hier der Kommutator der beiden Vektorfelder, die durch<br />

linksinvariante Fortsetzung zweier Tangentialvektoren am neutralen Element<br />

entstehen, oder vielmehr der Wert dieses Kommutatorfeldes am neutralen<br />

Element. Links dahingegegen steht salopp gesprochen das Differential der<br />

von der Operation durch Konjugation unserer Liegruppe auf sich selbst induzierten<br />

Operation auf dem Tangentialraum beim neutralen Element. Wir<br />

geben für die Proposition zwei Beweise.<br />

Erster Beweis. Wir verwenden im folgenden meist dieselbe Notation für linksinvariante<br />

Vektorfelder und ihre Werte beim neutralen Element, und deuten<br />

nur in Ausnahmefällen den Unterschied durch einen Index e an. Der Fluß<br />

eines linksinvarianten Feldes X wird nach 4.6.22 gegeben durch<br />

X t g = g exp(tX)<br />

für alle g ∈ G und t ∈ R. Bezeichne log die Umkehrung von exp in einer kleinen<br />

Umgebung des neutralen Elements. Da die Lieklammer Verwandschaft<br />

respektiert und da das Differential des Logarithmus bis auf kanonische Identifikationen<br />

die Identität ist, liefert die Darstellung 4.7.8 des Kommutators<br />

zweier Vektorfelder die Relation<br />

[X, Y ]e = limt→0 1<br />

t2 (log(X −tY tX te) − log(Y te)) <br />

tX tY −tX tY log(e e e ) − log(e )<br />

= limt→0 1<br />

t2 = limt→0 1<br />

t2 (Ad(etX )(tY ) − tY )<br />

= limt→0 1<br />

t (Ad(etX )(Y ) − Y )<br />

= (ad X)(Y )<br />

Zweiter Beweis. Dieser Beweis ist zwar etwas länger, dafür aber unabhängig<br />

von unseren Erkenntnissen 4.7.5 über den Zusammenhang zwischen der Lieklammer<br />

von Vektorfeldern und dem Kommutieren der zugehörigen Flüsse.<br />

Um Klammern zu sparen, kürzen wir ad(X) = adX ab. Es reicht, für jede<br />

glatte Funktion f : G → R zu zeigen<br />

[X, Y ]f = (adX Y )f<br />

Dazu beachten wir zunächst adX Y = ∂t(Ad e tX )(Y ), wobei wir hier und<br />

im Rest des Beweises alle partiellen Ableitungen als ausgewertet bei Null<br />

verstehen. Das Anwenden auf eine glatte Funktion f gefolgt vom Auswerten<br />

oder “Evaluieren” evg an einem Gruppenelement g ist eine Linearform auf<br />

dem Raum aller glatten Vektorfelder und damit auch auf dem Raum aller<br />

linksinvarianten Vektorfelder, wir haben demnach auch<br />

evg(adX Y )f = ∂t evg((Ad e tX )(Y ))f

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