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Analysis

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566 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

das hier erklärte Flächenmaß übereinstimmen muß. Der Buchstabe σ steht<br />

für englisch und französisch “surface”. Die Bezeichnung suggeriert zwar die<br />

Vorstellung zweidimensionaler Mannigfaltigkeiten, aber wir benutzen sie auch<br />

im allgemeinen. Gegeben eine integrierbare Funktion f : M → R notieren<br />

wir ihr Integral bezüglich des Flächenmaßes<br />

<br />

M<br />

<br />

f =<br />

M<br />

<br />

fσ =<br />

M<br />

f(x) σ〈x〉<br />

In der Literatur ist es üblich, dσ hinter das Integral zu schreiben, und man<br />

findet auch die Notationen dS und in der deutschen Literatur dω oder dO<br />

mit ω oder O wie “Oberfläche”.<br />

Ergänzung 6.9.3. Gegeben ein endlichdimensionaler reeller affiner Raum X<br />

und ein Skalarprodukt auf seinem Richtungsraum mit Einheiten in einem<br />

orientierten eindimensionalen Vektorraum L im Sinne von ?? liefern die<br />

analogen Definitionen auf jeder k-dimensionalen Untermannigfaltigkeit das<br />

Flächenmaß in Gestalt eines topologischen Maßes mit Werten in L ⊗k . Unter<br />

einem Maß mit Werten in einem eindimensionalen orientierten<br />

Vektorraum T verstehen wir dabei eine σ-additive Abbildung von einer<br />

σ-Algebra nach T≥0 ⊔ {∞}. In diesem Sinne messen sich also auch in der<br />

Mathematik Längen in Metern, Flächen in Quadratmetern und Volumen in<br />

Kubikmetern.<br />

6.9.4. Gegeben eine Karte ϕ : W → M ist die Einschränkung des Oberflächenmaßes<br />

auf ihr Bild ϕ(W ) also genau das Bild unter ϕ des Produkts des<br />

Lebesgue-Maßes auf W mit der Funktion vol(dxϕ) = det (dxϕ) ⊤ (dxϕ) in<br />

der Notation aus 4.5.6. Gegeben eine meßbare Funktion f : M → [0, ∞],<br />

die außerhalb von ϕ(W ) verschwindet, haben wir nach 6.5.15 in [0, ∞] die<br />

Identität <br />

f = f(ϕ(x)) vol(dxϕ) d k x<br />

M<br />

W<br />

Ist ähnlich eine Funktion f : M → R gegeben, die außerhalb von ϕ(W )<br />

verschwindet, so ist f integrierbar über M genau dann, wenn die Funktion<br />

unter dem Integral auf der rechten Seite unserer Gleichung integrierbar ist<br />

über W , und dann gilt unsere Formel ganz genauso in R.<br />

Beispiel 6.9.5 (Kurvenintegral als Integral nach einem Flächenmaß).<br />

Ist ϕ : [a, b] → R n ein stetig differenzierbarer Weg derart, daß das Bild<br />

des offenen Intervalls ϕ((a, b)) eine 1-Mannigfaltigkeit M ⊂ R n ist und ϕ :<br />

(a, b) → M eine Karte von M, so ist jede stetige Funktion f : ϕ([a, b]) → R<br />

integrierbar über M und ihr Integral über M ist genau das Kurvenintegral

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