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Analysis

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198 KAPITEL II. FUNKTIONEN EINER VERÄNDERLICHEN<br />

Beweis. Wir betrachten F : I → R wie im Hauptsatz 4.5.1 und folgern aus<br />

der Eindeutigkeitsaussage von dort F (x) = G(x)−G(a) für alle x ∈ [a, b].<br />

4.5.4. Ist G ein komplizierterer Ausdruck, so ist es bequem und üblich, die<br />

Differenz G(b) − G(a) mit G(x)| b a abzukürzen. Man spricht einen solchen<br />

Ausdruck “G, ausgewertet zwischen den Grenzen a und b”. Für a, b positiv<br />

ergibt sich zum Beispiel<br />

b<br />

a<br />

1<br />

x dx = log x|b a = log b − log a<br />

Die Ableitung von R × → R, x ↦→ log |x| ist im Übrigen x ↦→ 1/x, als da<br />

heißt, für a, b negativ würden wir log |b|−log |a| erhalten. Über den Nullpunkt<br />

hinweg dürfen wir die Funktion 1/x aber natürlich trotzdem nicht in dieser<br />

Weise integrieren, und unser Korollar erlaubt das auch nicht, es trifft vielmehr<br />

nur Aussagen über die Integration von auf einem Intervall definierten stetigen<br />

Funktionen.<br />

t<br />

Übung 4.5.5. Gegeben α ∈ R zeige man, daß limt→∞ 1 xα dx existiert in<br />

R und daß dieser Grenzwert endlich<br />

<br />

ist genau dann, wenn gilt α < −1.<br />

1<br />

Des weiteren zeige man, daß limε→0 ε xα dx existiert in R und daß dieser<br />

Grenzwert endlich ist genau dann, wenn gilt α > −1. Anschaulich gesprochen<br />

ist also die Hyperbel x ↦→ (1/x) gerade der Grenzfall, in dem sowohl die<br />

Fläche zwischen Kurve und x-Achse ab jedem x-Wert als auch symmetrisch<br />

die Fläche zwischen Kurve und y-Achse ab jedem y-Wert unendlich groß sind.<br />

Ergänzende Übung 4.5.6. Der Integrallogarithmus Li : (1, ∞) → R wird<br />

erklärt durch die Vorschrift<br />

Li(x) =<br />

Man zeige limx→∞(x Li(x)/ log(x)) = 1.<br />

4.6 Integrationsregeln<br />

x<br />

2<br />

dt<br />

log t<br />

Satz 4.6.1 (Integration durch Substitution). Gegeben zwei reelle Zahlen<br />

a < b und g : [a, b] → R stetig differenzierbar und f : g([a, b]) → R stetig gilt<br />

b<br />

a<br />

f(g(x))g ′ (x) dx =<br />

g(b)<br />

g(a)<br />

f(y) dy<br />

wobei im Fall g(b) < g(a) das Integral rechts der Konvention 3.5.10 gemäß<br />

als das Negative des Integrals über das Intervall [g(b), g(a)] zu verstehen ist.

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