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Analysis

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656 KAPITEL V. FUNKTIONENRÄUME UND SYMMETRIEN<br />

bei t = 0 ein Minimum an, folglich verschwindet dort ihre Ableitung, und<br />

wir erhalten Re〈v − u, h〉 = 0 für alle h ∈ U. Damit haben wir die gesuchte<br />

Zerlegung v = u + (v − u) mit u ∈ U und (v − u) ∈ U ⊥ gefunden.<br />

Korollar 1.7.4 (Riesz’scher Darstellungssatz für Hilberträume). Jede<br />

stetige Linearform auf einem Hilbertraum kann beschrieben werden als das<br />

Bilden des Skalarprodukts mit einem durch die besagte Linearform eindeutig<br />

bestimmten Vektor.<br />

Beweis. Sei H unser Hilbertraum und l : H → C unsere Linearform. Der<br />

Kern ker l ⊂ H ist ein abgeschlossener Teilraum und l induziert eine Injektion<br />

(ker l) ⊥ ↩→ C. Im Fall l = 0 ist x = 0 das gesuchte Element von H. Sonst<br />

finden wir genau ein x ∈ (ker l) ⊥ ∼ = C mit 〈x, v〉 = l(v) ∀v ∈ (ker l) ⊥ , und<br />

da diese Gleichung eh gilt für alle v ∈ ker l, folgt sie für alle v ∈ H.<br />

Definition 1.7.5. Sei A : H → H ′ eine lineare Abbildung von Hilberträumen<br />

und B : H ′ → H eine lineare Abbildung in die Gegenrichtung. Die<br />

Abbildungen A und B heißen adjungiert genau dann, wenn gilt<br />

〈Av, w〉 = 〈v, Bw〉 ∀v ∈ H, w ∈ H ′<br />

1.7.6. Wir werden in 3.2.1 zeigen, daß eine lineare Abbildung zwischen Hilberträumen<br />

genau dann stetig ist, wenn sie eine adjungierte Abbildung besitzt.<br />

In der folgenden Übung sollen Sie von dieser Aussage die einfache Richtung<br />

zeigen.<br />

Übung 1.7.7. Jede stetige lineare Abbildung von Hilberträumen hat genau<br />

eine adjungierte Abbildung, und diese ist auch stetig. Man notiert die adjungierte<br />

Abbildung zu A in der mathematischen Literatur meist A ∗ , in der physikalischen<br />

Literatur dahingegen meist A † . Man zeige nun weiter (A ∗ ) ∗ = A<br />

und (AB) ∗ = B ∗ A ∗ und (λA) ∗ = ¯ λA ∗ für λ ∈ C und A = A ∗ sowie<br />

A ∗ A = A 2 für die Operatornorm. Hinweis: Zuerst mag der Riesz’sche<br />

Darstellungssatz helfen, angewandt auf v ↦→ 〈Av, w〉 für festes w, dann die<br />

Erkenntnis A = sup{〈Av, v ′ 〉 | v = v ′ = 1} im Fall, daß keiner unserer<br />

beiden Räume der Nullraum ist.<br />

Übung 1.7.8. Die orthogonalen Projektionen auf abgeschlossene Teilräume<br />

eines Hilbertraums sind genau die idempotenten selbstadjungierten Operatoren,<br />

als da heißt die stetigen linearen Selbstabbildungen P unseres Hilbertraums<br />

mit P 2 = P und P ∗ = P.<br />

Übung 1.7.9. Eine stetige lineare Abbildung zwischen Hilberträumen hat<br />

dichtes Bild genau dann, wenn die adjungierte Abbildung injektiv ist. Allgemeiner<br />

zeige man, daß das orthogonale Komplement des Bildes der Kern der<br />

adjungierten Abbildung ist.

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