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Analysis

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1256 KAPITEL VII. MIST UND VERSUCHE<br />

gibt mit<br />

L + = {v ∈ X | x(v) 2 + y(v) 2 + z(v) 2 − t(v) 2 = 0, t(v) ≥ 0}<br />

Die Elemente des von der Menge der lichtartigen Vektoren erzeugten Kegels<br />

kausale Vektoren und die Elemente im Komplement dieses Kegels raumartige<br />

Vektoren. Die Bezeichnung als “kausaler Vektor” soll zum Ausdruck<br />

bringen, daß ein Ereignis nur Ereignisse beeinflussen kann, die von ihm aus<br />

durch die Addition derartiger Vektoren erreichbar sind, daß also “keine Wirkung<br />

schneller als mit Lichtgeschwindigkeit ausgeübt werden kann”.<br />

3.15.8. Wohin? Der Satz von Alexandrov besagt, daß die Struktur auf<br />

X als vierdimensionaler reeller affiner Raum auf X bereits durch die Teilmenge<br />

L + ⊂ X 2 eindeutig bestimmt ist, wenn solch eine Struktur überhaupt<br />

existiert. Dazu reicht es, für X = R 4 mit<br />

L + = {(p, q) ∈ X 2 | (p1−q1) 2 +(p2−q2) 2 +(p3−q3) 2 −(p4−q4) 2 = 0, q4 ≥ p4}<br />

zu zeigen, daß alle Bijektionen φ : X ∼ → X mit (φ × φ)(L + ) = L + notwendig<br />

bereits affin sind. Das wird ausgeführt in [Ben92]. Wir können Lichtstrahlen,<br />

als da heißt Geraden mit lichtartigem Richtungsvektor, allein mithilfe der<br />

Daten (X, L + ) beschreiben als die maximalen Teilmengen L ⊂ X mit der<br />

Eigenschaft, daß für alle p, q ∈ L gilt (p, q) ∈ L + oder (q, p) ∈ L + . Weiter<br />

sind drei paarweise verschiedene Ereignisse p, q, r, deren affines Erzeugnis<br />

raumartig ist, genau dann kolinear, wenn die drei von ihnen ausgehenden<br />

Lichtkegel keinen Punkt gemeinsam haben: Um das zu prüfen, benutzt man<br />

den Satz von Witt, der uns liefert, daß unsere etc.<br />

3.15.9. Auf der Raumzeit X betrachten wir die kleinste transitive und reflexive<br />

Relation K + im Sinne von II.1.2.1, die die Relation L + umfaßt. Explizit<br />

haben wir also (p, q) ∈ K + genau dann, wenn es eine Sequenz von Ereignissen<br />

p = p0, p1, . . . , pn = q gibt mit (pi−1, pi) ∈ L + für i = 1, . . . , n. Wir<br />

sagen dann auch, q liege kausal zu p. Sind Ereignisse p, q gegeben derart,<br />

daß weder p kausal liegt zu q noch q kausal zu p, so sagen wir, die Ereignisse<br />

liegen raumartig zueinander.<br />

3.15.10. Wohin?<br />

1.) Zwei raumartige Punkte können zeitgleich gemacht werden<br />

Die Punkte unseres Anschauungsraums wie Zimmerecken oder Kirchturmspitzen<br />

beschreiben eine Schar paralleler Geraden in unserer Raumzeit,<br />

jedenfalls in erster Näherung. Ich hätte das allerdings viel lieber aus einer<br />

Eindeutigkeit zusammen mit der Invarianz der Maxwell’schen Gleichungen<br />

gefolgert, statt es sozusagen als zusätzliche Annahme über die Beziehung<br />

unseres Modells zur materiellen Wirklichkeit hinzuzunehmen.

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