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Analysis

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962 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Winkel zwischen je zwei nichtproportionalen Wurzeln α und β bezüglich jedes<br />

spiegelungsgruppeninvarianten Skalarprodukts ( , ) auf 〈R〉Q gegeben durch<br />

4 cos 2 (Winkel zwischen α und β) = 〈α, β ∨ 〉〈β, α ∨ 〉 ∈ {0, 1, 2, 3}<br />

und je zwei nichtorthogonale Wurzeln haben das Längenverhältnis<br />

α2 β2 = 〈α, β∨ 〉<br />

〈β, α∨ 〉<br />

Beweis. Beides folgt sofort aus der Formel 〈α, β ∨ 〉 = 2(α, β)/(β, β), die man<br />

für jedes spiegelungsgruppeninvariante Skalarprodukt ( , ) auf 〈R〉Q daraus<br />

folgert, daß die Abbildung λ ↦→ λ − 2((λ, β)/(β, β))β die Wurzel β auf ihr<br />

Negatives wirft und das orthogonale Komplement von β punktweise festhält:<br />

Also muß sie mit unserer Spiegelung sβ : λ ↦→ λ − 〈λ, β ∨ 〉β übereinstimmen.<br />

6.4.36. Die in 6.4.33 erklärten Cartan-Matrizen endlicher Gitterspiegelungsgruppen<br />

mit stabiler Wurzelwahl haben typischerweise nur sehr wenige von<br />

Null verschiedene Einträge, auf der Diagonalen stehen nur Zweier, außerhalb<br />

der Diagonalen sind alle Einträge nichtpositiv, und es gilt<br />

0 ≤ 〈α, β ∨ 〉〈β, α ∨ 〉 < 4<br />

sowie 〈α, β ∨ 〉 = 0 ⇔ 〈β, α ∨ 〉 = 0. Es ist deshalb sehr viel übersichtlicher,<br />

die in der Cartan-Matrix enthaltene Information graphisch darzustellen im<br />

sogenannten Dynkin-Diagramm, das wie folgt gebildet wird: Man malt<br />

zunächst für jede Wurzel α ∈ S(A) einen dicken Punkt. Dann verbindet<br />

man je zwei verschiedene Punkte α = β durch einen (〈α, β ∨ 〉〈β ∨ , α〉)-fachen<br />

Strich bzw. gar nicht, falls gilt (〈α, β ∨ 〉〈β, α ∨ 〉) = 0. Schließlich versieht man<br />

die 2-fachen und 3-fachen Striche mit einem Pfeil in Richtung der Wurzel α<br />

mit 〈α, β ∨ 〉 = −1, d.h. in Richtung der kürzeren Wurzel bezüglich eines und<br />

damit jedes unter der Weylgruppe invarianten Skalarprodukts.<br />

Beispiel 6.4.37. Das Dynkindiagramm zur Gruppe U(n) wäre etwa das Diagramm<br />

An−1 in nebenstehendem Bild.<br />

Satz 6.4.38 (Kompakte Liegruppen mit trivialem Zentrum). Ordnen<br />

wir jeder kompakten Liegruppe das Dynkindiagramm der zugehörigen Gitterspiegelungsgruppe<br />

mit stabiler Wurzelwahl zu, so erhalten wir eine Bijektion<br />

auf Isomorphieklassen<br />

⎧<br />

⎨<br />

⎩<br />

zusammenhängende<br />

kompakte Liegruppen<br />

mit trivialem Zentrum<br />

⎫<br />

⎬<br />

⎭<br />

∼<br />

→<br />

⎧<br />

⎨<br />

⎩<br />

Endliche Multimengen<br />

von Diagrammen aus<br />

der nebenstehenden Liste<br />

⎫<br />

⎬<br />

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