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Analysis

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360 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

“diejenige lineare Abbildung L, für die x ↦→ f(p) + L(x − p) unsere Funktion<br />

x ↦→ f(x) in der Nähe von p am besten approximiert”. Veranschaulichen wir<br />

uns zum Beispiel eine Funktion f : R 2 → R durch ihren Graphen, eine hügelige<br />

Landschaft, so ist die “Tangentialebene” an unsere hügelige Landschaft im<br />

Punkt (p, f(p)) im verschobenen Koordinatensystem mit Ursprung (p, f(p))<br />

gerade der Graph des Differentials dpf : R 2 → R.<br />

Beispiel 1.2.13. Für γ : R → Y eine Abbildung von R in einen normierten<br />

Raum Y wird unser dpγ : R → Y gegeben durch Multiplikation mit dem<br />

Vektor γ ′ (p) aus II.7.2.1, wir haben also in Formeln<br />

γ ′ (p) = (dpγ)(1)<br />

Später werden wir derlei Feinheiten meist ignorieren, die durch das Auswerten<br />

bei 1 gegebene kanonische Identifikation Hom(R, Y ) ∼ → Y nicht mehr<br />

explizit machen und schlicht γ ′ (p) = dpγ schreiben. Bereits bei reellwertigen<br />

Funktionen f einer reellen Veränderlichen hätten wir die Differenzierbarkeit<br />

bei p mit Ableitung b auch dadurch charakterisieren können, daß gilt<br />

f(p + h) = f(p) + bh + |h|ε(h) für eine Funktion ε, die stetig ist bei Null<br />

und die dort den Wert Null annimmt. Dort konnten wir die Betragstriche<br />

um h noch ohne Schaden weglassen. Ist jedoch h ein Vektor wie in unserer<br />

allgemeinen Situation, so sind die Betragstriche als da heißt das Bilden der<br />

Norm unumgänglich, schon allein, da wir ja im allgemeinen gar kein Produkt<br />

von Vektoren zur Verfügung haben.<br />

Beispiel 1.2.14. Ist X ein eindimensionaler reeller Raum, x : X ∼ → R ein<br />

Isomorphismus affiner Räume, f : X → Y eine differenzierbare Abbildung<br />

in einen normierten Raum Y und p ∈ X ein Punkt, so erklären wir den<br />

Differentialquotient bei p durch die Vorschrift<br />

<br />

df <br />

= dpf ◦ (dpx)<br />

dx<br />

−1<br />

x=p<br />

Hier meint (dpx) −1 : R ∼ → X die Umkehrabbildung zu dpx : X ∼ → R und<br />

unser Differentialquotient ist mithin eine lineare Abbildung R → Y , die wir<br />

meist vermittels der durch das Auswerten bei Eins gegebenen Identifikation<br />

schlicht als einen Vektor aus Y auffassen. Ist x die Identität auf X = R, so ist<br />

unser Differentialquotient nur eine andere Schreibweise für die Ableitung zum<br />

Zeitpunkt p. Die allgemeinere Definition zeigt jedoch, wie gut unsere neue<br />

Notation df für das Differential verträglich ist mit unserer alten Notation df<br />

dx<br />

für die Ableitung.<br />

Ergänzung 1.2.15. Ist insbesondere T unsere Zeitachse aus ?? und E unser<br />

Anschauungsraum aus ?? und γ : T → E die mathematische Beschreibung

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