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Analysis

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1404 KAPITEL VIII. FUNKTIONENTHEORIE<br />

Beweis. Die obere Abschätzung des Absolutbetrags des Integranden durch<br />

t a−1 für Re z ≥ a zeigt, daß die Folge der nach 1.2.20 holomorphen Funktion<br />

Fn(z) =<br />

1<br />

e<br />

1/n<br />

−t t z−1 dt<br />

für Re z > 0 kompakt konvergiert gegen eine nach 1.7.5 holomorphe Grenzfunktion<br />

auf der offenen rechten Halbebene. Die Abschätzung e t t −a ≥ t 2 /(a+<br />

2)! für a ∈ N und t > 0 liefert | e −t t z−1 | ≤ (a + 2)! t −2 für Re z < a + 1 und<br />

zeigt, daß die Folge von holomorphen Funktionen<br />

Gn(z) =<br />

n<br />

e<br />

1<br />

−t t z−1 dt<br />

für Re z > 0 kompakt konvergiert gegen eine holomorphe Grenzfunktion auf<br />

der offenen rechten Halbebene. In diesem Sinne definiert also das Integral<br />

aus dem Satz eine holomorphe Funktion auf der offenen rechten Halbebene.<br />

Für Re z > 2 erhalten wir mit partieller Integration sogar<br />

∞<br />

Γ(z + 1) =<br />

0<br />

e −t t z dt = − e −t t z | ∞ 0 + z<br />

∞<br />

0<br />

e −t t z−1 dt = zΓ(z)<br />

wo wir darauf verzichtet haben, wirklich korrekt erst nach dem partiellen Integrieren<br />

den Grenzübergang zu vollziehen. Diese Formel können wir auch umschreiben<br />

zu Γ(z−1) = Γ(z)/(z−1) und sie liefert uns dann eine meromorphe<br />

Fortsetzung unserer Gammafunktion erst auf die Halbebene Re z > −1, dann<br />

auf die Halbebene Re z > −2 und so nach und nach auf ganz C. Offensichtlich<br />

gilt Γ(1) = 1 = 0! und Iteration mit der Funktionalgleichung Γ(z+1) = zΓ(z)<br />

liefert dann sofort Γ(n + 1) = n! für alle n ∈ N. Eine Iteration der Funktionalgleichung<br />

liefert auch sofort Γ(z + n + 1) = (z + n)(z + n − 1) . . . zΓ(z)<br />

alias<br />

Γ(z) = (z + n) −1 (z + n − 1) −1 . . . z −1 Γ(z + n + 1)<br />

was ein Produkt ist von (z + n) −1 mit einer Funktion, die bei z = −n holomorph<br />

ist und die dort den Wert (−1) n /n! annimmt.<br />

Satz 3.4.3 (Gauss’sche Formel). Auf dem Komplement der nichtpositiven<br />

ganzen Zahlen in der komplexen Zahlenebene gilt im Sinne kompakter<br />

Konvergenz<br />

n! n<br />

Γ(z) = lim<br />

n→∞<br />

z<br />

z(z + 1) . . . (z + n)

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