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Analysis

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7. DER SATZ VON STOKES 617<br />

von Stokes erhält nach 7.7.19 und 7.7.23 und 7.5.9 die Gestalt<br />

b<br />

a<br />

〈grad f, dϕ〉 =<br />

b<br />

a<br />

(grad f) · dϕ = f(ϕ(b)) − f(ϕ(a))<br />

In Worten stimmt also das Wegintegral des Gradientenfelds einer Funktion<br />

überein mit der Differenz zwischen den Werten besagter Funktion am<br />

Anfangs- und Endpunkt des Integrationsweges.<br />

Beispiel 7.8.12 (Satz von Gauss). Gegeben eine kompakte glatt berandete<br />

Teilmenge K ⊂ R n und ein im Sinne von 1.5.2 stetig differenzierbares Vektorfeld<br />

F auf K bilden wir wie in 7.5.13 die zugehörige (n − 1)-Form ω = ωF<br />

und finden<br />

dω = (div F ) dx1 ∧ . . . ∧ dxn<br />

für (div F ) : K → R die sogenannte Quelldichte oder auch Divergenz<br />

unseres Vektorfeldes, die auf dem“Inneren”K\∂K von K gegeben wird durch<br />

die Vorschrift<br />

div F = ∂F1<br />

∂x1<br />

+ . . . + ∂Fn<br />

∂xn<br />

Damit spezialisiert der allgemeine Satz von Stokes zum Satz von Gauss<br />

<br />

div F = F ·N<br />

K<br />

für N : ∂K → R n das äussere Normalenfeld. In Worten ist also der Fluß<br />

eines Vektorfelds durch den Rand eines glatt berandeten Kompaktums im<br />

R n gleich dem Integral seiner Quelldichte über besagtes Kompaktum. Anschaulich<br />

mag man sich im Fall n = 2 die Oberfläche K eines ebenen Moores<br />

denken, in dem Wasser nach oben dringt und über das Moor an den Rand des<br />

Moores fließt. Nehmen wir das Geschwindigkeitsfeld dieses Flusses als unser<br />

Vektorfeld, so wäre die Divergenz eben die Quelldichte in unserem Moor, das<br />

Randintegral mißt die Wassermenge, die pro Zeiteinheit am Rand unseres<br />

Moores herausläuft, und unser Satz besagt, daß sie gleich der Wassermenge<br />

sein muß, die pro Zeiteinheit im Inneren emporquillt.<br />

Beispiel 7.8.13. Ein homogener, als da heißt überall gleich dichter schwerer<br />

Körper K wird an einem Seil ins Wasser gelassen. Wir wollen uns überlegen,<br />

daß auch im Wasser der Schwerpunkt unseres Körpers in der Vertikalen unter<br />

dem Aufhängepunkt bleibt. Für inhomogene Körper gilt das im allgemeinen<br />

natürlich nicht! Wir denken uns unseren Körper als kompakte glatt berandete<br />

Teilmenge K ⊂ R 3 mit Schwerpunkt auf der z-Achse, also <br />

∂K<br />

K<br />

x = <br />

K<br />

y = 0.<br />

Die Wasseroberfläche möge die Ebene z = 0 sein. Der Wasserdruck steigt<br />

linear mit der Tiefe, auf ein Oberflächenelement der Fläche σ〈p〉 um p ∈ ∂K

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