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276 KAPITEL II. FUNKTIONEN EINER VERÄNDERLICHEN<br />

Ergänzung 7.3.3. Ein Weg in einem metrischen Raum heißt rektifizierbar<br />

genau dann, wenn er endliche Länge hat. Ein stetig differenzierbarer Weg in<br />

einem normierten Raum ist also insbesondere stets rektifizierbar.<br />

Übung 7.3.4. Eine Abbildung von einem halboffenen reellen Intervall in einen<br />

metrischen Raum heißt nach der Bogenlänge parametrisierend genau<br />

dann, wenn ihre Restriktion auf jedes nichtleere halboffene kompakte Teilintervall<br />

dieselbe Länge hat wie das Teilintervall selber. Man zeige, daß eine<br />

stetig differenzierbarere Abbildung in einen normierten Raum genau dann<br />

nach der Bogenlänge parametrisierend ist, wenn die zugehörige absolute Geschwindigkeit<br />

konstant Eins ist.<br />

Übung 7.3.5. Man zeige, daß sich jede stetig differenzierbare Abbildung von<br />

einem halboffenen reellen Intervall nach R n mit nirgends verschwindender<br />

Geschwindigkeit “nach der Bogenlänge parametrisieren” läßt, daß es genauer<br />

für solch eine Abbildung γ : I → X stets eine stetig differenzierbare Bijektion<br />

ψ : J ∼ → I gibt derart, daß γ ◦ ψ nach der Bogenlänge parametrisierend ist.<br />

Das gilt auch für Wege in beliebigen normierten Vektorräumen, nur benötigt<br />

man zum Argumentieren in dieser Allgemeinheit die Kettenregel IV.1.3.1, die<br />

uns hier noch nicht zur Verfügung steht.<br />

Übung 7.3.6. Gegeben ein stetig differenzierbarer Weg γ : [a, b] → X in einem<br />

normierten Raum X und eine stetige Funktion f : γ([a, b]) → R definiert man<br />

das Kurvenintegral von f längs γ als die reelle Zahl<br />

b<br />

f = f(γ(t)) γ ′ (t) dt<br />

γ<br />

a<br />

Man zeige, daß das Kurvenintegral unabhängig ist von der Parametrisierung<br />

und daß es mit denselben Notationen wie oben geschrieben werden kann als<br />

der Grenzwert der Riemannsummen<br />

S r r<br />

γ(f) = f(γ(ai)) γ(ai) − γ(ai−1)<br />

i=1<br />

Als Kür definiere man allgemeiner das Kurvenintegral längs eines beliebigen<br />

rektifizierbaren Weges γ : [a, b] → X in einem metrischen Raum X.<br />

7.3.7 (Anschauung zum Kurvenintegral). Die Länge eines stetig differenzierbaren<br />

Weges ist in dieser Terminologie das Kurvenintegral der konstanten<br />

Funktion Eins längs unseres Weges. Der Schwerpunkt eines durch eine Abbildung<br />

γ : [a, b] → R 3 beschriebenen homogenen gebogenen Drahtes hat als<br />

Koordinaten die Integrale der Koordinatenfunktionen x, y, z längs γ dividiert<br />

durch die Länge unseres Weges. Stellen wir uns allgemeiner eine Erdwärmeanlage<br />

vor, bei der kaltes Wasser in einem Rohr durch heißes Gestein gepumpt

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