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Analysis

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1420 KAPITEL VIII. FUNKTIONENTHEORIE<br />

4.2.2. Zum Beispiel gibt es unendlich viele Primzahlen, deren Dezimaldarstellung<br />

mit der Ziffer 3 endet. Der Beweis des Satzes wird erst ganz zu Ende<br />

dieses Abschnitts gegeben und stützt sich auf den Satz 4.2.7 über die meromorphen<br />

Fortsetzungen der sogenannten L-Reihen, die wir gleich einführen<br />

werden, sowie auf elementare Charaktertheorie, die wir im Anschluß besprechen.<br />

Den Beweis von 4.2.7 holen wir dann im anschließenden Abschnitt 4.3<br />

über Dirichlet-Reihen nach.<br />

4.2.3. Wir erinnern daran, daß man zu jedem Ring R seine Einheitengruppe<br />

R × bilden kann. Für m ∈ Z erinnern wir weiter an den Restklassenring<br />

Z/mZ. Für k ∈ Z bezeichne ¯ k ∈ Z/mZ seine Restklasse.<br />

Definition 4.2.4. Gegeben ein Gruppenhomomorphismus χ : (Z/mZ) × →<br />

C × definiert man eine holomorphe Funktion auf der Halbebene Re(z) > 1<br />

durch die sogenannte L-Reihe<br />

L(z, χ) :=<br />

∞<br />

k=1<br />

χ(k)<br />

k z<br />

mit der Konvention χ(k) = χ( ¯ k) für ¯ k ∈ (Z/mZ) × und χ(k) = 0 sonst. Die<br />

Konvergenz der Reihe für Re(z) > 1 ist unproblematisch, da unser Gruppenhomomorphismus<br />

notwendig in den Einheitswurzeln landet.<br />

4.2.5. Eine Abbildung χ : Z → C heißt ein Dirichlet-Charakter modulo<br />

m genau dann, wenn es einen Gruppenhomomorphismus ¯χ : (Z/mZ) × → C ×<br />

gibt mit χ(k) = ¯χ( ¯ k) für k teilerfremd zu m und χ(k) = 0 sonst. Das Symbol<br />

L mag auf Dirichlet’s Vornamen Lejeune zurückzuführen sein.<br />

Lemma 4.2.6 (Produktdarstellung von L-Reihen). Die L-Reihe L(z, χ)<br />

besitzt für Re(z) > 1 auch die Darstellung als Produkt<br />

L(z, χ) = <br />

p∤m<br />

<br />

1 − χ(p)<br />

pz −1 im Sinne der kompakten Konvergenz der Teilprodukte unabhängig von der<br />

Reihenfolge der Faktoren. Das Produkt ist hier zu bilden über alle Primzahlen,<br />

die nicht m teilen.<br />

Beweis. Man beachte χ(mn) = χ(m)χ(n) für alle m, n ∈ Z. Mit dieser<br />

Erkenntnis kann der Beweis ebenso geführt werden wie im Fall der Riemann’schen<br />

ζ-Funktion in 4.1.5.

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