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Analysis

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4. SCHROTTHALDE ZUR ANALYSIS 1299<br />

Korollar 4.9.20 (Unabhängige Zufallsvariablen sind unkorreliert).<br />

Sind zwei quadratintegrierbare relle Zufallsvariablen stochastisch unabhängig,<br />

so sind sie unkorreliert.<br />

Beweis. Seien X, Y unsere beiden Zufallsvariablen. Unter der zusammengefaßten<br />

Zufallsvariablen (X, Y ) : Ω → R2 haben wir die Verwandtschaft<br />

von Funktionen XY xy und nach 4.9.14 die Verwandtschaft von Maßen<br />

P P X ⊠ P Y . Es folgt mit Fubini<br />

E(XY ) = <br />

<br />

XY P = Ω R2 xy(P X ⊠ P Y )<br />

= <br />

xP X<br />

<br />

R R yP Y = E(X) E(Y )<br />

4.10 Brown’sche Bewegung<br />

4.10.1. Wir modellieren die Erfolgsaussichten einer Handelsstrategie an der<br />

Börse durch ein einfaches Spiel: Es werde wiederholt eine Münze geworfen.<br />

Vor jedem Wurf darf unser Spieler einen Einsatz wagen. Kommt Wappen, so<br />

verliert er seinen Einsatz. Kommt Zahl dahingegen, so erhält er das Doppelte<br />

seines Einsatzes ausgezahlt. Nun mag unser Spieler verschiedene Strategien<br />

verfolgen. Naheliegend wäre es etwa, zunächst einmal mit einem Einsatz von<br />

einem Euro zu beginnen und dann bei jedem Verlust den Einsatz zu verdoppeln,<br />

bei jedem Gewinn jedoch wieder mit einem Einsatz von einem Euro<br />

zu beginnen. Auch andere Strategien wären denkbar. Die Frage ist nun, mit<br />

welcher Wahrscheinlichkeit ein gegebene Strategie nach einer gegebenen Zahl<br />

von Würfen zu einem gegebenen Gewinn oder Verlust führt. Formal betrachten<br />

wir dazu den Raum Ω = Ens(N, {W, Z}) aller Folgen von Buchstaben W<br />

für Wappen und Z für Zahl und darauf die die Gleichverteilung im Sinne von<br />

IV.6.2.30. Für ω ∈ Ω meint also ω(0) das Resultat des ersten Wurfes, ω(1) das<br />

Resultat des zweiten Wurfes etc. Auf diesem Raum betrachten wir die aufsteigende<br />

Folge von σ-Algebren F0 ⊂ F1 ⊂ F2 ⊂ . . . mit Fn = ϕ ∗ nP({W, Z} n )<br />

für ϕn : Ω → {W, Z} n die Projektion, die jeder Folge ihre n ersten Werte<br />

zuordnet. Eine Strategie H ist nun eine Abbildung<br />

H : N × Ω → R<br />

mit der Eigenschaft, daß Hn : Ω → R, ω ↦→ H(n, ω) jeweils meßbar ist<br />

bezüglich Fn. Anschaulich bedeutet die Meßbarkeit hier, daß unsere Strategie<br />

für die Wahl des Einsatzes H(n, ω) vor dem (n + 1)-ten Münzwurf nur von<br />

den Ausgängen (ω(0), . . . , ω(n − 1)) der vorhergehenden n Würfe abhängen<br />

darf.<br />

4.10.2. Wir denken uns nun weiter die zufällige Wanderung in Z, die bei Null<br />

beginnt und die bei “Zahl” einen Schritt in die positive Richtung geht, bei

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