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Analysis

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1194 KAPITEL VII. MIST UND VERSUCHE<br />

Satz 1.13.4 (Flache Zusammenhänge und Flachheitsstrukturen).<br />

Sei E ein glattes n-dimensionales reelles Vektorraumbündel auf einer glatten<br />

Mannigfaltigkeit X. Die Zuordnung, die jedem flachen Zusammenhang<br />

die Garbe seiner flachen Schnitte zuordnet, liefert eine Bijektion<br />

<br />

flache Zusammenhänge ∇ ∼→ Flachheitsstrukturen<br />

auf dem Bündel E<br />

F ⊂ C ∞ E<br />

Beweis. Jeder Zusammenhang zeichnet gewisse Vektoren im Tangentialraum<br />

an den Totalraum E unseres Bündels als “horizontal” aus, und im Fall eines<br />

flachen Zusammenhangs bilden diese horizontalen Vektoren eine involutive<br />

Distribution. Ist X eine offene Kreisscheibe, so gehört jeder Punkt von E<br />

nach dem Satz von Frobenius VI.5.9.2 zu genau einer maximalen Integralmannigfaltigkeit<br />

dieser Distribution, und diese wird von der Bündelprojektion<br />

diffeomorph auf X abgebildet.<br />

1.14 Tangentenumlaufzahl<br />

Definition 1.14.1. Gegeben eine stetig differenzierbare periodische Abbildung<br />

γ : R → C mit Periode P > 0 und nirgends verschwindender Ableitung<br />

erklären wir ihre Tangentenumlaufzahl als die Umlaufzahl des Weges<br />

γ ′ : [0, P ] → C × um den Ursprung.<br />

Satz 1.14.2 (Tangentenumlaufzahl eingebetteter Wege). Ist eine stetig<br />

differenzierbare periodische Abbildung γ : R → C mit Periode P > 0 und<br />

nirgends verschwindender Ableitung injektiv auf [0, P ), so ist ihre Tangentenumlaufzahl<br />

Eins oder minus Eins.<br />

Beweis. Wir behandeln zunächst den Spezialfall, daß unser Weg ganz in der<br />

abgeschlossenen oberen Halbebene verläuft, in Formeln Im γ(t) ≥ 0 für alle<br />

t ∈ R, und daß es ε ∈ (0, P/2) gibt mit γ(t) = t für |t| ≥ 2ε. Im Anschluß<br />

zeigen wir dann, wie man sich auf diesen Fall zurückziehen kann. Zunächst<br />

überlegt man sich, daß für jede stetig differenzierbare Abbildung γ : R → C<br />

die “Tangenten-Sekanten-Abbildung”<br />

φ : R 2 → C<br />

(s, t) ↦→<br />

γ(s)−γ(t)<br />

s = t;<br />

s−t<br />

γ ′ (s)=γ ′ (t) s = t,<br />

stetig ist, vergleiche auch II.3.2.8. Unter unseren Annahmen im Satz landet<br />

besagte Abbildung sogar bereits in C × . In unserem Spezialfall gilt sogar<br />

zusätzlich γ ′ (t) = 1 für |t| ≤ ε. Damit hat γ ′ : [0, P ] → C × dieselbe Umlaufzahl<br />

wie γ ′ : [ε, P ] → C × , und dieser Weg ist aufgrund der Stetigkeit der

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