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Analysis

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168 KAPITEL II. FUNKTIONEN EINER VERÄNDERLICHEN<br />

4. Für f, g : [a, b] → R stetig gilt b<br />

a (f + g) = b<br />

a f + b<br />

a g.<br />

5. Für f : [a, b] → R stetig und λ ∈ R gilt b<br />

a λf = λ b<br />

a f.<br />

3.5.4. Die beiden letzten Punkte bedeuten in der Sprache der linearen Algebra,<br />

daß das Integral eine Linearform auf dem reellen Vektorraum aller<br />

stetigen reellwertigen Funktionen auf unserem kompakten Intervall ist, als<br />

da heißt, eine lineare Abbildung in den Körper der reellen Zahlen.<br />

Beweis. 1. Wir wissen ja schon, daß aus m = 1 ≤ f(x) ≤ 1 = M folgt<br />

b − a ≤ b<br />

f ≤ b − a.<br />

a<br />

2. Für Teilmengen A, B ⊂ R definiert man eine neue Teilmenge A + B ⊂ R<br />

durch die Vorschrift A + B = {x + y | x ∈ A, y ∈ B}. Offensichtlich gilt<br />

I(f) = I(f|[a,z]) + I(f|[z,b])<br />

Für beliebige nichtleere nach oben beschränkte Teilmengen A, B ⊂ R haben<br />

wir aber sup(A + B) = sup A + sup B nach Übung 1.4.11.<br />

3. Aus f ≤ g folgt offensichtlich I(f) ⊂ I(g).<br />

4 & 5. Um die letzten beiden Aussagen zu zeigen, müssen wir etwas weiter<br />

ausholen. Für unsere stetige Funktion f : [a, b] → R und beliebiges r ∈ N,<br />

r ≥ 1 unterteilen wir unser Intervall äquidistant, lateinisierend für “mit<br />

gleichen Abständen”, durch<br />

a = t0 ≤ t1 ≤ t2 ≤ . . . ≤ tr = b<br />

Es gilt also ti = a+i(b−a)/r. Wir definieren nun die r-te Riemann-Summe<br />

Sr (f) ∈ R durch die Vorschrift<br />

S r r<br />

r<br />

(f) := f(ti)(ti − ti−1) =<br />

i=1<br />

i=1<br />

f(ti)( b−a<br />

r )<br />

In der anschließenden Proposition 3.5.5 werden wir zeigen<br />

b<br />

a<br />

f = lim<br />

r→∞ S r (f)<br />

Damit erhalten wir dann sofort<br />

b<br />

(f + g) = lim<br />

a r→∞ Sr (f + g)<br />

= lim (S<br />

r→∞ r (f) + Sr (g))<br />

und ähnlich folgt b<br />

a λf = λ b<br />

a f.<br />

= lim<br />

r→∞ S r f + lim<br />

r→∞ S r g<br />

= b<br />

a f + b<br />

a g

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