05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1. MATRIX-LIEGRUPPEN 765<br />

Satz 1.1.17 (Einfache Darstellungen der räumlichen Drehgruppe).<br />

Die einfachen endlichdimensionalen stetigen komplexen Darstellungen der<br />

räumlichen Drehgruppe werden klassifiziert durch ihre Dimension. Genauer<br />

liefert die Dimension eine Bijektion mit den ungeraden natürlichen Zahlen<br />

⎧<br />

⎨<br />

⎩<br />

Einfache endlichdimensionale komplexe<br />

Darstellungen der Drehgruppe SO(3),<br />

bis auf Isomorphismus<br />

⎫<br />

⎬<br />

⎭<br />

∼<br />

→ {1, 3, 5, . . .}<br />

1.1.18. Der Satz gilt analog auch für die einfachen reellen Darstellungen der<br />

räumlichen Drehgruppe. Die einfache Darstellung der Dimension 1 ist die<br />

triviale Darstellung und die einfache reelle Darstellung der Dimension 3 die<br />

Standarddarstellung SO(3) ↩→ GL(3; R) bzw. SO(3) ↩→ GL(3; C). Die einfache<br />

reelle Darstellung der Dimension 5 kann man konstruieren als den Raum<br />

aller symmetrischen Matrizen mit Spur Null unter der durch die Konjugation<br />

gegebenen Operation. Der Beweis des Satzes wird erst in 2.2.12 gegeben.<br />

Ergänzung 1.1.19. Insbesondere beinhaltet der vorhergehende Satz die Behauptung,<br />

daß jeder stetige Gruppenhomomorphismus ρ : SO(3) → C × konstant<br />

ist. Will man das explizit einsehen, kann man zum Beispiel argumentieren<br />

wie folgt: Wir erhalten ja für jeden von Null verschiedenen Vektor<br />

v ∈ R 3 \0 eine Einbettung ϕv : SO(2) ↩→ SO(3), indem wir etwa jeder ebenen<br />

Drehung in geeigneter Weise eine räumliche Drehung um die entsprechende<br />

Achse zuordnen. In Formeln können wir von ϕe3(A) := diag(A, 1) ausgehen<br />

und ϕv so finden, daß gilt gϕvg −1 = ϕgv für alle v ∈ R 3 und g ∈ SO(3). Der<br />

Einfachkeit der Notation halber wählen wir einen festen stetigen Isomorphismus<br />

S 1 ∼ → SO(2) und fassen unsere Abbildungen so als stetige Gruppenhomomorphismen<br />

ϕv : S 1 ↩→ SO(3) auf. Nach V.1.6.4 gibt es für jedes v ein<br />

n = n(v) ∈ Z mit<br />

ρ(ϕv(z)) = z n ∀z ∈ S 1<br />

Andererseits gibt es eine Drehung g ∈ SO(3) mit g(v) = −v, und für diese<br />

Drehung gilt gϕv(z)g −1 = ϕv(z) −1 für alle z ∈ S 1 . Wenden wir auf diese<br />

Identität ρ an, so folgt für alle z ∈ S 1 die von der Mitte aus zu entwickelnde<br />

Identität<br />

z n = ρ(ϕv(z)) = ρ(gϕv(z)g −1 ) = ρ(ϕv(z) −1 ) = z −n<br />

und wir finden erst n(v) = 0 für alle v, und mithilfe des “Satzes vom Fußball”<br />

?? dann, daß ρ konstant sein muß.<br />

Übung 1.1.20. Gegeben ein Gruppenhomomorphismus H → G können wir<br />

jede Darstellung V von G zurückziehen zu einer Darstellung resH G V von H.<br />

Man zeige, daß wir beim Zurückziehen mit einem inneren Automorphismus<br />

G → G eine zur ursprünglichen Darstellung isomorphe Darstellung erhalten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!