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Analysis

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1. MATRIX-LIEGRUPPEN 791<br />

ϕ genau die Menge der Fixpunkte des Differentials deϕ in der Liealgebra, in<br />

Formeln<br />

Lie(G ϕ ) = (Lie G) deϕ<br />

Mit 4.6.23 wird dasselbe auch allgemeiner für abstrakte Liegruppen, vergleiche<br />

etwa ??.<br />

1.6.17. Die wichtigsten Methoden zur Berechnung von Liealgebren sind für<br />

uns Bemerkung 1.5.12, die beiden vorhergehenden Übungen sowie 2.1.10.<br />

1.7 Drehgruppe und Spingruppe<br />

Proposition 1.7.1 (Drehgruppe und Spingruppe). Es gibt einen stetigen<br />

surjektiven Gruppenhomomorphismus SU(2) ↠ SO(3) mit Kern {± id}.<br />

Übung 1.7.2. Folgern Sie aus der Proposition, daß jeder stetige Gruppenhomomorphismus<br />

SU(2) → SO(3) konstant oder surjektiv ist, und daß es für<br />

je zwei stetige surjektive Gruppenhomomorphismen φ, ψ ein g ∈ SO(3) gibt<br />

mit φ = (int g) ◦ ψ.<br />

Beweis. Wir betrachten die adjungierte Darstellung der Spingruppe SU(2).<br />

Sie ist eine dreidimensionale reelle Unterdarstellung der Darstellung von<br />

SU(2) auf Mat(2 × 2; C) durch Konjugation, und die Elemente dieser Unterdarstellung<br />

erzeugen zusammen mit der Einheitsmatrix ganz Mat(2 × 2; C)<br />

als komplexen Vektorraum. Der Kern unserer adjungierten Darstellung besteht<br />

folglich genau aus den Matrizen aus SU(2), die mit allen Matrizen von<br />

Mat(2 × 2; C) kommutieren, und das ist eben der Schnitt der Vielfachen der<br />

Einheitsmatrix mit unserer Gruppe SU(2) alias die Untergruppe {± id}. Auf<br />

dem Raum su(2) := Lie SU(2) aller schiefhermiteschen Matrizen mit Spur<br />

Null definiert aber nun die Vorschrift (A, B) ↦→ tr(AB) eine negativ definite<br />

symmetrische Bilinearform, wie man leicht nachrechnet, die offensichtlich unter<br />

allen Konjugationen invariant ist. Versehen wir su(2) mit dem Negativen<br />

dieser Bilinearform als Skalarprodukt, so liefert die adjungierte Darstellung<br />

also einen Gruppenhomomorphismus<br />

Ad : SU(2) → O(su(2))<br />

mit Kern {± id}. Da SU(2) zusammenhängend ist, muß dieser Gruppenhomomorphismus<br />

bereits in SO(su(2)) landen, und da der Kern diskret ist,<br />

muß unser Gruppenhomomorphismus nach ?? eine injektive Abbildung auf<br />

den Lie-Algebren induzieren. Nach Dimensionsvergleich muß diese injektive<br />

Abbildung dann sogar ein Isomorphismus sein, so daß nach 1.6.8 das Bild<br />

von Ad eine Umgebung des neutralen Elements umfaßt. Da aber SO(su(2))<br />

zusammenhängend ist, muß folglich Ad bereits surjektiv sein.

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