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Analysis

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162 KAPITEL II. FUNKTIONEN EINER VERÄNDERLICHEN<br />

Beweis. Ist G : R → R × ein stetiger Gruppenhomomorphismus, als da heißt<br />

eine stetige Abbildung mit G(x + y) = G(x)G(y) ∀x, y ∈ R, so bildet G<br />

nach I.3.4.13 notwendig das neutrale Element auf das neutrale Element ab,<br />

in Formeln G(0) = 1. Mit dem Zwischenwertsatz folgt G(x) > 0 ∀x ∈ R.<br />

Damit können wir den Gruppenhomomorphismus F = log ◦G : R → R<br />

bilden und aus 3.3.26 folgt sofort F (x) = xF (1), also G(x) = exp(F (x)) =<br />

exp(xF (1)) = exp(x log G(1)).<br />

Ergänzende Übung 3.3.28. Die monotonen Gruppenhomomorphismen R →<br />

R × von der additiven Gruppe der reellen Zahlen in die multiplikative Gruppe<br />

der von Null verschiedenen reellen Zahlen sind genau die stetigen Gruppenhomomorphismen,<br />

also genau die Abbildungen x ↦→ a x für festes a ∈ R>0.<br />

Satz 3.3.29 (Stetigkeit als Folgenstetigkeit). Sei D ⊂ R eine Teilmenge,<br />

f : D → R eine Funktion und a ∈ D ein Punkt. So sind gleichbedeutend:<br />

1. f ist stetig bei a.<br />

2. Für jede Folge a0, a1, . . . von Punkten aus D mit limn→∞ an = a gilt<br />

limn→∞ f(an) = f(a).<br />

Bemerkung 3.3.30. Die in diesem Satz gegebene Charakterisierung der Stetigkeit<br />

wird vielfach sogar als Definition derselben gewählt. Das ist auch der<br />

Grund, warum ich den Satz bereits hier beweise, obwohl er im weiteren Verlauf<br />

der Vorlesung erst sehr viel später eine Rolle spielen wird.<br />

Beweis. 1 ⇒ 2 haben wir schon in 3.3.18 erledigt, wir konzentrieren uns<br />

deshalb auf 2 ⇒ 1. Das zeigen wir durch Widerspruch. Für unser a ∈ R finden<br />

wir nach 2.1.42 eine absteigende Folge von Umgebungen V0 ⊃ V1 ⊃ V2 ⊃ . . .<br />

derart, daß jede Umgebung V von a fast alle Vn umfaßt. Ist f nicht stetig<br />

bei a, so gibt es eine Umgebung U von f(a) derart, daß für kein n gilt<br />

f(Vn ∩ D) ⊂ U. Für jedes n finden wir also an ∈ Vn ∩ D mit f(an) ∈ U.<br />

Die an bilden dann eine Folge in D mit limn→∞ an = a, für die nicht gilt<br />

limn→∞ f(an) = f(a).<br />

Ergänzende Übung 3.3.31. Man finde alle stetigen Funktionen G : R × → R<br />

mit G(xy) = G(x) + G(y) ∀x, y ∈ R × , also alle stetigen Gruppenhomomorphismen<br />

von der multiplikativen Gruppe der von Null verschiedenen reellen<br />

Zahlen in die additive Gruppe aller reellen Zahlen.<br />

Ergänzende Übung 3.3.32. Man zeige, daß die Aussage der vorhergehenden<br />

Sätze 3.3.26 und 3.3.27 sogar folgt, wenn wir von unseren Gruppenhomomorphismen<br />

nur die Stetigkeit bei Null fordern.

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