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Analysis

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128 KAPITEL II. FUNKTIONEN EINER VERÄNDERLICHEN<br />

Satz 2.5.8. Sind ak und bk konvergente Reihen, so konvergieren auch<br />

die Reihen (ak + bk) und λak und es gilt:<br />

(ak + bk) = ak + bk<br />

λak = λ ak<br />

Beweis. Das folgt sofort, wenn man die entsprechenden Aussagen für Folgen<br />

2.1.36 auf die Folgen der Partialsummen anwendet.<br />

2.5.9. Eine Reihe kann nur dann konvergieren, wenn die Folge der Reihenglieder<br />

gegen Null strebt. In der Tat folgt das sofort, wenn wir 2.1.45 auf die<br />

Folge der Partialsummen anwenden.<br />

Lemma 2.5.10. Eine Reihe, die aus nichtnegativen Gliedern besteht, konvergiert<br />

genau dann, wenn die Folge ihrer Partialsummen beschränkt ist.<br />

Beweis. Ist kein Reihenglied negativ, so wächst die Folge der Partialsummen<br />

monoton. Ist diese Folge auch noch beschränkt, so muß sie nach 2.2.4 reell<br />

konvergent sein. Die Umkehrung ist eh klar.<br />

Beispiel 2.5.11. Die harmonische Reihe ∞ 1<br />

k=1<br />

gilt<br />

1<br />

2<br />

1 1 + 3 4<br />

1 1 1 1 + + + 5 6 7 8<br />

Jedoch konvergieren die Reihen ∞<br />

k=1<br />

1 ≥ 2<br />

1 ≥ 2<br />

1 ≥ 2<br />

k<br />

und so weiter.<br />

konvergiert nicht, da ja<br />

1<br />

ks für s = 2, 3, 4, . . . , da für jede dieser<br />

Reihen die Folge der Partialsummen beschränkt ist durch 1+ ∞<br />

k=2<br />

1<br />

k(k−1)<br />

= 2.<br />

Vorschau 2.5.12. In der Funktionentheorie können Sie lernen, daß diese Reihen<br />

sogar eine außerordentlich interessante Funktion ζ(s) definieren, die sogenannte<br />

Riemann’sche ζ-Funktion. Wir werden in VIII.3.2.7 zeigen, daß<br />

zum Beispiel gilt ζ(2) = π2<br />

π4<br />

π6<br />

, ζ(4) = , ζ(6) = und nach VIII.3.2.5 haben<br />

6 90 945<br />

wir sogar ganz allgemein ζ(2n) ∈ Qπ2n für beliebige natürliche Zahlen n ≥ 1.<br />

Alle diese Formeln sind berühmte Resultate des 1707 in Basel geborenen<br />

Mathematikers Leonhard Euler. Als Übung 4.3.24 werden Sie im übrigen<br />

zeigen, daß auch die Reihe der Kehrwerte aller Primzahlen bereits divergiert.<br />

Für diejenigen unter Ihnen, die die komplexen Zahlen bereits kennen, sei<br />

erwähnt, daß es mit etwas größerem Aufwand sogar gelingt, ζ(s) zu definieren<br />

für jede komplexe Zahl s = 1, vergleiche etwa VIII.4.1.7. Die vielleicht<br />

berühmteste Vermutung der Mathematik, die sogenannte Riemann’sche<br />

Vermutung besagt, daß alle Nullstellen der Riemann’schen ζ-Funktion, die

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