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Analysis

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864 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

E und eine offene Teilmenge X ⊂◦ E liefert für jeden Punkt x ∈ X das Bilden<br />

der Richtungsableitung einen Isomorphismus<br />

can : E ∼ → TxX<br />

Er ist so kanonisch, daß man ihn meist nicht explizit notiert.<br />

Definition 4.3.5. Ist ϕ : X → Y ein glatter Morphismus glatter Mannigfaltigkeiten,<br />

so definiert für jeden Punkt x ∈ X das Transponieren des<br />

Zurückholens von Funktionskeimen (◦ϕ) : OY,ϕ(x) → OX,x eine R-lineare Abbildung<br />

auf den Tangentialräumen, das Differential von ϕ bei x, das wir<br />

notieren als<br />

dxϕ : TxX → Tϕ(x)Y<br />

In der Tat dürfen wir, um das einzusehen, ohne Beschränkung der Allgemeinheit<br />

annehmen, daß X bzw. Y offene Teilmengen endlichdimensionaler reeller<br />

Räume E bzw. F sind, und diesen Fall haben wir bereits in 4.3.2 erledigt.<br />

Übung 4.3.6 (Der Tangentialraum als Funktor). Gegeben glatte Mor-<br />

phismen von glatten Mannigfaltigkeiten X ϕ → Y ψ → Z gilt für alle x ∈ X die<br />

Kettenregel<br />

dx(ψ ◦ ϕ) = (dϕ(x)ψ) ◦ (dxϕ)<br />

Sie ist in diesem Zusammenhang als Gleichheit von linearen Abbildungen<br />

TxX → Tψ(ϕ(x))Z zu verstehen. Weiter gilt dx(id) = id : TxX → TxX. Wie<br />

in 4.3.11 ausgeführt wird, ist also der Tangentialraum ein Funktor von der<br />

Kategorie der punktierten C 1 -Mannigfaltigkeiten in die Kategorie der reellen<br />

Vektorräume.<br />

4.3.7. Das Differential einer konstanten Abbildung ist an jedem Punkt Null.<br />

In der Tat faktorisiert eine konstante Abbildung über eine nulldimensionale<br />

Mannigfaltigkeit, und deren Tangentialräume sind eben Null. Die Kettenregel<br />

liefert dann die Behauptung.<br />

Übung 4.3.8. Gegeben eine glatte reellwertige Funktion f : X → R auf einer<br />

Mannigfaltigkeit und ein Punkt x ∈ X und ein Tangentialvektor v ∈ TxX<br />

haben wir<br />

Dvf = can −1 ((dxf)(v))<br />

für can : R ∼ → Tf(x)R die kanonische Identifikation aus 4.3.4. Meist wird diese<br />

kanonische Identifikation nicht explizit notiert und man schreibt kurzerhand<br />

Dvf = (dxf)(v). Durch diese Formel erklären wir dann auch allgemeiner die<br />

Richtungsableitung Dvf einer glatten Funktion f : X → W mit Werten<br />

in einem endlichdimensionalen reellen Vektorraum W . Diese Richtungsableitung<br />

ist dann ein Vektor Dvf := (dxf)(v) ∈ W .

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