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Analysis

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4. ERSTE ANWENDUNGEN IN DER ZAHLENTHEORIE 1415<br />

4.1.15. Statt f meßbar ist für unsere Anwendung die elementarere Bedingung<br />

ausreichend, daß f stetig sein soll auf dem Komplement des Bildes einer<br />

streng monoton wachsenden Folge. Die Bezeichnung als “Taubersatz” kommt<br />

her von der vagen Analogie zum ursprünglichen Satz von Tauber, den wir in<br />

II.5.4.4 diskutieren.<br />

Beweis. Für T ∈ [0, ∞) und z ∈ C setzen wir FT (z) = T<br />

0 f(t) e−zt dt. Diese<br />

Funktionen sind natürlich holomorph. Betrachten wir nun R > 0 und wählen<br />

δ > 0 so klein, daß F sich holomorph fortsetzen läßt auf eine offene Menge,<br />

die<br />

{z ∈ C | |z| ≤ R, Re z ≥ −δ}<br />

umfaßt. Ist γ der Randweg dieses Gebiets, so liefert der Integralsatz von<br />

Cauchy<br />

F (0) − FT (0) = 1<br />

<br />

(F (z) − FT (z)) e<br />

2πi γ<br />

zT<br />

<br />

1 + z2<br />

R2 <br />

dz<br />

z<br />

Das Hinzufügen der beiden hinteren Faktoren ist ein Kunstgriff, dessen Herkunft<br />

ich nicht verstehe. Wir schätzen nun unser Wegintegral ab. Auf dem<br />

offenen Halbkreis |z| = R, Re z > 0, ja sogar auch der ganzen offenen Halbebene<br />

Re z > 0, finden wir unter der Annahme |f(t)| ≤ B für alle t die<br />

Schranke<br />

<br />

∞<br />

|F (z) − FT (z)| = <br />

f(t) e zt <br />

∞<br />

dt<br />

≤ B | e −zt z)T B e−(Re<br />

| dt =<br />

Re z<br />

T<br />

Da für |w| = 1 stets gilt |1 + w2 | = |w−1 + w| = 2| Re w|, erhalten wir auf der<br />

Halbebene Re(z) > 0 für den Betrag der hinteren Faktoren<br />

<br />

<br />

<br />

ezT <br />

1 + z2<br />

R2 <br />

1<br />

<br />

z)T 2 Re(z)<br />

z = e(Re<br />

R2 Das Integral über den Teil unseres Weges mit Realteil größergleich Null ist<br />

also betragsmäßig beschränkt durch 2πB/R. Das Integral über den Teil des<br />

Weges γ in der Halbebene Re z ≤ 0 schätzen wir für F und für FT separat<br />

ab. Da FT holomorph ist auf ganz C, können wir ebensogut das Integral über<br />

den Halbkreis |z| = R, Re z ≤ 0 berechnen. Für Re z < 0 finden wir<br />

<br />

T<br />

|FT (z)| = <br />

f(t) e −zt <br />

<br />

T<br />

dt<br />

≤ B | e −zt z)T<br />

e−(Re<br />

| dt ≤<br />

− Re z<br />

0<br />

und mit derselben Abschätzung wie zuvor ist dieser Anteil des Integrals betragsmäßig<br />

beschränkt durch 2πB/R. Das Integral über<br />

F (z) e zT<br />

<br />

1 + z2<br />

R2 <br />

1<br />

z<br />

0<br />

T

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