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Analysis

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1096 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Satz 11.8.7 (Integration vektorwertiger Funktionen). Sei X ein topologischer<br />

Raum, µ ∈ M(X) ein komplexes Maß auf X und f : X → V eine<br />

stetige Abbildung in einen von-Neumann-Raum, deren Bild f(X) kompakten<br />

Abschluß hat. So gibt es in unserem von-Neumann-Raum genau einen Vektor<br />

<br />

fµ = f(x)µ〈x〉<br />

derart, daß gilt 〈L, fµ〉 = 〈L, f〉µ für jede stetige Linearform L auf V .<br />

11.8.8. Der Satz gilt analog und mit einem analogen Beweis auch für reelle<br />

Maße und reelle von-Neumann-Räume. Sicher wäre es natürlicher, allgemeiner<br />

beliebige meßbare Abbildungen zu integrieren, aber dann muß die Frage<br />

der Integrierbarkeit diskutiert werden und man stößt auch auf die Schwierigkeit,<br />

daß die Summe meßbarer Abbildungen nicht meßbar zu sein braucht,<br />

wenn unser Vektorraum keine abzählbare Basis der Topologie besitzt. Diese<br />

Bedingung ist zwar in typischen Anwendungen stets erfüllt, aber das stets zu<br />

erwähnen und zu prüfen lenkt auch wieder von den eigentlich interessanten<br />

Fragestellungen ab.<br />

11.8.9. In V.1.1.1 diskutieren wir Integrierbarkeit und Integral für meßbare<br />

Abbildungen eines Maßraums in einen endlichdimensionalen reellen Vektorraum<br />

und in V.1.1.1 erklären wir ein Integral für stetige Abbildungen eines<br />

kompakten reellen Intervalls in einen Banachraum. Das hier definierte Integral<br />

verallgemeinert den letzteren Integralbegriff und stimmt auf dem Schnitt<br />

der jeweiligen Definitionsbereiche auch mit dem ersteren Integralbegriff überein.<br />

Beweis. Die Eindeutigkeit folgt sogar für jeden lokal konvexen Hausdorffschen<br />

topologischen Vektorraum, da es auf solchen Räumen nach 11.8.5 und<br />

dem Satz von Hahn-Banach 11.6.1 für je zwei verschiedene Vektoren eine<br />

stetige Linearform gibt, die auf ihnen verschiedene Werte annimmt. Um die<br />

Existenz zu zeigen, dürfen wir annehmen, daß unser Maß reell und nichtnegativ<br />

ist. Gegeben eine Umgebung U der Null in V sagen wir, eine Funktion<br />

g : X → V sei eine “U-gute Approximation von f” genau dann, wenn gilt<br />

g(x) − f(x) ∈ U ∀x ∈ X. Für jede Umgebung der Null U ⊂ V betrachten<br />

wir nun alle meßbaren Stufenfunktionen g : X → V , die U-gute Approximationen<br />

von f sind. Da unter unseren Annahmen f(X) in einem Kompaktum<br />

liegt, gibt es für alle U derartige Approximationen. Die Menge aller “naiven”<br />

Integrale U-guter Approximationen von f durch meßbare Stufenfunktionen<br />

g bezeichnen wir mit IU = IU(f). Ist U konvex, so liegt offensichtlich die<br />

Differenz von je zwei Elementen von IU in µ(X)(U + (−U)). Lassen wir U<br />

über alle konvexen Umgebungen der Null in V laufen, so erzeugen unsere

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