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902 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

eh klar und der Rest des Beweises damit überflüssig. Auch diese Identität<br />

kann man jedoch aus unseren Annahmen folgern, wenn man sich erinnert,<br />

daß wir ja von unseren Liegruppen die Separabilität fordern. Gälte nun unsere<br />

Identität nicht, so hätten ja die Tangentialräume von G/Gx eine Dimension<br />

k < dim X := n und nach Übergang zu Karten würde folgen, daß es eine<br />

offene Teilmenge W ⊂◦ R n gäbe und eine abzählbare Familie (Uν, ϕν) mit<br />

Uν ⊂◦ R k und ϕν : Uν → W stetig differenzierbar derart, daß die Bilder ϕν(Uν)<br />

bereits ganz W überdecken. Das ist jedoch unmöglich, da diese Bilder nach<br />

IV.6.8.6 alle Lebesgue-Nullmengen sind.<br />

Ergänzung 4.9.14. Mit etwas mehr Mühe kann man im vorhergehenden Beweis<br />

von 4.9.12 die Argumentation mit dem Lebesgue-Integral auch durch<br />

eine Argumentation mit dem dem Baire’schen Kategoriensatz V.3.2.7 ersetzen.<br />

Beispiel 4.9.15. Versieht man R mit der diskreten Topologie, so erhält man<br />

eine“nicht separable nulldimensionale Liegruppe”Rd, und die Identität Rd →<br />

R ist ein bijektiver stetiger Gruppenhomomorphismus, der kein Isomorphismus<br />

von Mannigfaltigkeiten ist.<br />

Übung 4.9.16. Ist ϕ : G → H ein stetiger Homomorphismus von Liegruppen<br />

mit abgeschlossenem Bild, so induziert ϕ einen Isomorphismus von Liegruppen<br />

(G/ ker ϕ) ∼ → im ϕ. Hinweis: 4.9.12. Auch hier ist die Separabilität von<br />

G wesentlich.<br />

4.10 Abelsche Liegruppen<br />

Lemma 4.10.1 (Charakterisierungen abelscher Liegruppen). Für eine<br />

zusammenhängende Liegruppe G sind gleichbedeutend:<br />

1. Unsere Liegruppe G ist abelsch;<br />

2. Ihre Liealgebra Lie G ist abelsch;<br />

3. Die Exponentialabbildung definiert einen Gruppenhomomorphismus von<br />

der additiven Gruppe der Liealgebra in unsere Liegruppe Lie G → G;<br />

4. Die Exponentialabbildung definiert einen surjektiven Gruppenhomomorphismus<br />

Lie G ↠ G.<br />

Beweis. Wir beginnen mit (1) ⇔ (2) und bemerken dazu, daß für jede zusammenhängende<br />

Liegruppe gilt<br />

G abelsch ⇔ Int g = id : G → G ∀ g ∈ G<br />

⇔ Ad g = id : Lie G → Lie G ∀ g ∈ G<br />

⇔ ad X = 0 : Lie G → Lie G ∀ X ∈ Lie G<br />

⇔ [X, Y ] = 0 ∀ X, Y ∈ Lie G

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