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Analysis

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2. FOURIERTRANSFORMATION 677<br />

Definition 2.3.5. Unter einem Gitter in einem endlichdimensionalen reellen<br />

Vektorraum versteht man eine Untergruppe der additiven Gruppe des<br />

jeweiligen Vektorraums, die als Gruppe von einer Basis des besagten Vektorraums<br />

erzeugt wird. Gegeben ein Gitter Γ in einem endlichdimensionalen<br />

reellen Vektorraum V erklären wir das duale Gitter Γ ∧ im Raum der<br />

Charaktere ˆ V als die Menge aller Charaktere, die auf allen Punkten der ursprünglichen<br />

Gitters den Wert Eins annehmen, in Formeln<br />

Γ ∧ = {χ | 〈χ, v〉 = 1 ∀v ∈ Γ}<br />

Beispiel 2.3.6. Z ⊂ R ist ein Gitter, und das duale Gitter Z ∧ ⊂ ˆ R entspricht<br />

unter der Identifikation R ∼ → ˆ R, y ↦→ ˆy mit ˆy(x) = e − i xy dem Gitter 2πZ ⊂ R.<br />

2.3.7. Gegeben ein Gitter Γ in einem endlichdimensionalen reellen Vektorraum<br />

V und ein Haar-Maß λ auf V definieren wir eine reelle Zahl λ(V/Γ) als<br />

das “Maß der Grundmasche des Gitters”, in Formeln<br />

λ(V/Γ) = λ([0, 1]v1 + . . . + [0, 1]vn)<br />

für ein und jedes Erzeugendensystem v1, . . . , vn von Γ, das eine Basis von<br />

V bildet. Daß diese Zahl nicht vom gewählten Erzeugendensystem abhängt,<br />

kann man man zum Beispiel mit der Transformationsformel aus der Tatsache<br />

folgern, daß die Übergangsmatrix zwischen je zwei derartigen Erzeugendensystemen<br />

ebenso wie ihre Inverse nur ganzzahlige Einträge hat, so daß für<br />

ihre Determinante nur die Werte ±1 in Frage kommen.<br />

Definition 2.3.8. Gegeben ein Haarmaß λ auf einem endlichdimensionalen<br />

reellen Vektorraum V definieren wir ein Haarmaß ˆ λ auf seiner Charaktergruppe<br />

ˆ V , das Plancherel-Maß zu λ, durch die Vorschrift<br />

λ(V/Γ) · ˆ λ( ˆ V /Γ ∧ ) = 1<br />

für jedes Gitter Γ ⊂ V. Der Nachweis, daß solch ein Plancherelmaß existiert,<br />

kann dem Leser überlassen bleiben.<br />

2.3.9. Unter unserer Identifikation can : V ∼ → ˆ V aus 2.3.3 ist für jedes Haar-<br />

Maß λ auf V das Plancherel-Maß des Plancherel-Maßes offensichtlich verwandt<br />

zum Maß λ selbst, in Formeln<br />

can : λ ❀ ˆ λ<br />

Beispiel 2.3.10. Wir betrachten V = R n mit dem Gitter Γ = Z n . Unser<br />

Isomorphismus ϕ : R n ∼ → ˆ V , y ↦→ ˆy gegeben durch ˆy(x) = e − i x·y induziert<br />

dann eine Bijektion 2πZ n ∼ → Γ ∧ . Das Plancherelmaß ˆ λ zum Lebesguemaß λ =

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