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Analysis

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2. FOURIERTRANSFORMATION 659<br />

2 Fouriertransformation<br />

2.1 Definition und erste Eigenschaften<br />

Definition 2.1.1. Die Fouriertransformierte einer integrierbaren Funktion<br />

f ∈ L1 (Rn ) ist die Funktion f ∧ : Rn → C, die gegeben wird durch die<br />

Vorschrift<br />

<br />

f ∧ (y) = (2π) −n/2<br />

Rn f(x) e − i x·y d n x<br />

Hier bezeichnet x·y ∈ R das Standard-Skalarprodukt der Vektoren x, y ∈ R n .<br />

Offensichtlich liefert die Abbildungsvorschrift f ↦→ f ∧ eine C-lineare Abbildung<br />

von zumindest im Fall n ≥ 1 unendlichdimensionalen komplexen Vektorräumen<br />

F : L 1 → Ens(R n , C), die Fouriertransformation oder genauer<br />

Fouriertransformation auf integrierbaren Funktionen.<br />

2.1.2. Natürlich kann man die Fouriertransformierte auch berechnen, wenn<br />

man eine integrierbare Funktion nur fast überall kennt. Das Vorzeichen im<br />

Exponenten kommt her vom Vorzeichen aus unserer Formel für die Koeffizienten<br />

der Fourierentwicklung am Ende des Beweises von III.3.1.3 und<br />

verbessert die Verträglichkeit beider Formalismen. Der merkwürdige Faktor<br />

(2π) −n/2 wird eingeführt, um eine Symmetrie vorzutäuschen, die mir eher gekünstelt<br />

scheint: Wie wir beim Beweis der Inversionsformel 2.1.32 sehen werden,<br />

sorgt er dafür, daß für alle f ∈ L 1 mit f ∧ ∈ L 1 gilt (f ∧ ) ∧ (x) = f(−x)<br />

für fast alle x. Oft verwendet man eine alternative Konvention, nach der die<br />

Fouriertransformierte gegeben wird durch das Integral<br />

f ∧ <br />

(y) = f(x) e −2π i x·y d n x<br />

R n<br />

Auch mit dieser Konvention liefert die zweimalige Transformation, wenn<br />

sie denn möglich ist, die Verknüpfung der ursprünglichen Funktion mit der<br />

Punktspiegelung am Ursprung, aber die Formeln aus der gleich folgenden<br />

Proposition 2.1.6 müssen beim Arbeiten mit dieser Konvention durch kompliziertere<br />

Formeln ersetzt werden. Die eigentliche Bedeutung dieser ganzen<br />

Faktoren ebenso wie ein natürlicherer Formalismus werden in den folgenden<br />

Abschnitten noch ausführlich diskutiert werden, vergleiche insbesondere<br />

2.2.11 und 2.3.14.<br />

2.1.3. Sie alle beherrschen die Fouriertransformation viel besser, als Sie vielleicht<br />

vermuten: Wird etwa auf einem Klavier ein Akkord angeschlagen, so ist<br />

der Luftdruck an Ihrem Ohr eine komplizierte Funktion der Zeit, und wenn<br />

wir diese Funktion auf ein im Vergleich zur Dauer des einmaligen Hin-und-<br />

Her-Schwingens einer Klaviersaite großes Zeitintervall einschränken, durch

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