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Analysis

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836 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Satz 3.5.2 (Klassifikation kompakter Eins-Mannigfaltigkeiten). Jede<br />

eindimensionale zusammenhängende kompakte topologische Mannigfaltigkeit<br />

ist homöomorph zur Kreislinie S 1 .<br />

3.5.3. Weitere Resultate in dieser Richtung kann man etwa in [FR84], Seite<br />

139 folgende finden. Wir schicken dem eigentlichen Beweis ein Lemma voraus.<br />

Lemma 3.5.4. Läßt sich ein zusammenhängender Hausdorffraum schreiben<br />

als Vereinigung von zwei offenen zu R homöomorphen Teilmengen, so ist er<br />

homöomorph zur Zahlengeraden R oder zur Kreislinie S 1 .<br />

Beweis. Sei X unser Raum und seien ϕ, ψ : R ↩→ X offene stetige Einbettungen,<br />

deren Bilder X überdecken. Da X zusammenhängend ist, haben<br />

wir ϕ(R) ∩ ψ(R) = ∅. Sicher ist ϕ −1 (ψ(R)) offen in R, folglich ist jede Zusammenhangskomponente<br />

dieser Menge ein offenes Intervall. Wäre solch eine<br />

Zusammenhangskomponente beschränkt, sagen wir ϕ −1 (ψ(R)) = (a, b) mit<br />

a, b ∈ R, so folgte (ψ −1 ◦ϕ)((a, b)) = (ψ −1 ◦ϕ)([a, b]), und da ϕ([a, b]) kompakt<br />

und damit abgeschlossen ist, wäre (ψ −1 ◦ ϕ)((a, b)) sowohl offen als auch abgeschlossen<br />

und damit ganz R und es folgte ϕ : R ∼ → X und wir wären fertig.<br />

Wir dürfen also annehmen, jede Zusammenhangskomponente von ϕ −1 (ψ(R))<br />

sei ein unbeschränktes Intervall. Folglich besitzt dieser Raum und damit auch<br />

ϕ(R) ∩ ψ(R) entweder eine oder zwei Zusammenhangskomponenten. Wir beginnen<br />

mit dem Fall einer Komponente. Indem wir notfalls ϕ bzw. ψ durch<br />

ihre Verknüpfung mit t ↦→ −t ersetzen, dürfen wir annehmen, daß es a, b ∈ R<br />

gibt derart, daß ϕ und ψ Homöomorphismen<br />

(−∞, a) ∼ → ϕ(R) ∩ ψ(R) ∼ ← (b, ∞)<br />

induzieren. Die Verknüpfung ist also streng monoton. Wäre sie streng monoton<br />

fallend, so hätten wir<br />

lim ϕ(x) = ϕ(a) = ψ(b) = lim<br />

x↗a y↘b ψ(y)<br />

im Widerspruch zur Wahl von a und b. Also ist unsere Verknüpfung streng<br />

monoton wachsend und gegeben c, d mit ϕ(c) = ψ(d) haben wir<br />

X = ψ((−∞, d]) ∪ ϕ([c, ∞))<br />

wobei ϕ(c) = ψ(d) der einzige gemeinsame Punkt dieser beiden Mengen ist.<br />

Sie sind beide abgeschlossen in X, da ihre Urbilder unter ψ und ϕ es sind, und<br />

daraus folgt dann, daß X homöomorph ist zu R. Im Fall zweier Komponenten<br />

argumentieren wir analog.

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