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Analysis

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650 KAPITEL V. FUNKTIONENRÄUME UND SYMMETRIEN<br />

im Beweis von III.3.1.3 gesehen, daß sie ein Orthonormalsystem bilden. Aus<br />

III.3.2.15 wissen wir weiter, daß sich jede stetige Funktion der Periode 2π beliebig<br />

gut gleichmäßig durch trigonometrische Polynome approximieren läßt.<br />

Da sogar die glatten Funktionen auf [0, 2π] mit Träger im offenen Intervall<br />

(0, 2π) nach 1.5.1 ihrerseits dicht in L 2 liegen, liegen auch die trigonometrischen<br />

Polynome dicht in L 2 .<br />

Übung 1.5.6 (Fourierreihen in mehreren Veränderlichen). Man zeige,<br />

daß die Funktionen x ↦→ e 2π i x·ξ für ξ ∈ Z n eine Hilbertbasis des Raums<br />

L 2 ([0, 1] n ; λ) der in Bezug auf das Lebesgue-Maß quadratintegrierbaren Funktionen<br />

auf dem n-dimensionalen Einheitswürfel bilden.<br />

Übung 1.5.7. Gegeben y ∈ R n und p ∈ [1, ∞) bezeichne τy : L p (R n ) →<br />

L p (R n ) die Verschiebung, in Formeln (τyf)(x) = f(x − y). Man zeige die<br />

Stetigkeit der Abbildung R n ×L p (R n ) → L p (R n ), (y, f) ↦→ τyf. Hinweis: Man<br />

zeige zunächst die Stetigkeit von y ↦→ τyf für f ∈ Cc(R n ). Der Buchstabe τ<br />

seht für das Wort “Translation”.<br />

Ergänzende Übung 1.5.8. Hier dürfen Sie zeigen, daß für A, B ⊂ R n meßbar<br />

von positivem Maß die Menge A+B eine nichtleere offene Teilmenge umfaßt.<br />

Man folgere zunächst aus 1.5.7, daß für alle g ∈ L 1 (R n ; λ) die Funktion y ↦→<br />

f(y−x)[B](x) λ〈x〉 stetig sein muß. Dann beachte man, daß diese Funktion<br />

im Fall f = [A] mit A meßbar von positivem endlichen Maß nichtnegativ ist<br />

und positives Integral hat.<br />

1.6 Fourier-Reihen und Charaktere<br />

1.6.1. Seine natürlichste Form erhält unser Satz über Fourier-Reihen, wenn<br />

wir das Intervall [0, 2π] zur Kreislinie S 1 = {z ∈ C | |z| = 1} zusammenbiegen.<br />

Das will ich im folgenden ausführen.<br />

Satz 1.6.2 (Einparameteruntergruppen von C × ). Jeder stetige Gruppenhomomorphismus<br />

ϕ : R → C × hat die Gestalt ϕ(t) = exp(at) für genau<br />

ein a ∈ C.<br />

Ergänzung 1.6.3. Allgemeinere Aussagen dieser Art können Sie in VI.1.6.3<br />

oder 3.1.20 kennenlernen.<br />

Beweis. Die Eindeutigkeit von a folgt aus ϕ ′ (0) = a. Nur die Existenz von a<br />

ist also noch zu zeigen. Nun liefert für hinreichend kleines r > 0 die komplexe<br />

Exponentialfunktion sicher eine Injektion exp : B(0; r) ↩→ C × mit offenem<br />

Bild U ⊂◦ C und stetiger Umkehrabbildung U ∼ → B(0; r). Das Bild V =<br />

exp(B(0; r/2)) des Balls mit dem halben Radius hat dann offensichtlich die

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