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Analysis

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5. UNAUSGEGORENES ZUR FUNKTIONENTHEORIE 1453<br />

Bemerkung 5.3.6. Die Weierstraß’sche ℘-Funktion nimmt alle komplexen<br />

Zahlen als Werte an und definiert also eine Surjektion C/Γ ↠ P 1 C. In der<br />

Tat ist das Bild offen und kompakt. Da ℘ gerade ist und ℘ ′ ungerade, folgt<br />

leicht, daß unsere Abbildung alle Punkte der Kubik als Werte annimmt.<br />

Bemerkung 5.3.7. Gegeben ein reeller Vektorraum V bezeichne Gitt(V ) die<br />

Menge aller Z-Gitter in V, als da heißt die Menge aller Untergruppen der<br />

additiven Gruppe V, die von einer R-Basis erzeugt werden. Auf Gitt(C) operiert<br />

C × in offensichtlicher Weise und die Vorschrift Γ ↦→ C/Γ liefert dann<br />

eine Bijektion des Bahnenraums mit der Menge aller Isomorphieklassen von<br />

komplexen elliptischen Kurven<br />

C × \ Gitt(C) ∼ →<br />

⎧<br />

⎨<br />

⎩<br />

Riemann’sche Flächen von der<br />

topologischen Gestalt eines Schwimmrings,<br />

bis auf Isomorphismus<br />

Der Beweis soll hier nur angedeutet werden: Man konstruiert die inverse<br />

Abbildung, indem man zu jeder elliptischen Kurve E die durch Integration<br />

holomorpher 1-Formen längs 1-Zykeln gegebene Paarung<br />

H1(E; Z) × Ω 1 hol(E) → C<br />

betrachtet. Die zugehörige Abbildung H1(E; Z) → HomC(Ω1 hol (E), C) identifiziert<br />

H1(E; Z) mit einem Gitter im komplex eindimensionalen Vektorraum<br />

HomC(Ω1 hol (E), C), und die Wahl einer Basis dieses Vektorraums liefert uns<br />

dann ein bis auf eine multiplikative Konstante wohlbestimmtes Gitter in C.<br />

Bemerkung 5.3.8. Die Wahl einer Wurzel i aus −1 liefert eine Basis 1, i von C<br />

über R und damit einen Isomorphismus GL(2; R) ∼ → Mod ×<br />

R C. Unter diesem<br />

Isomorphismus entspricht die Isotropiegruppe des Gitters der Gauss’schen<br />

Zahlen offensichtlich gerade GL(2; Z). Da Mod ×<br />

R C transitiv auf Gitt(C) operiert,<br />

erhalten wir so Bijektionen<br />

GL(2; R)/ GL(2; Z) ∼ → Mod ×<br />

R C/(Isotropiegruppe) ∼ → Gitt(C)<br />

Den Bahnenraum C × \ Gitt(C) können wir mithin identifizieren mit dem<br />

Doppelquotienten C × \ GL(2; R)/ GL(2; Z), wo C × ⊂ GL(2; R) als die Untergruppe<br />

aller Drehstreckungen einzubetten ist. Diesen Doppelquotienten<br />

hinwiederum können wir in offensichtlicher Weise identifizieren mit dem Doppelquotienten<br />

SO(2)\ SL(2; R)/ SL(2; Z).<br />

Bemerkung 5.3.9. Allgemeiner bezeichnen wir für einen endlichdimensionalen<br />

reellen Vektorraum V und N ≥ 1 mit GittN(V ) die Menge aller Paare von<br />

⎫<br />

⎬<br />

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