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Analysis

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592 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

7.5.3. Unter den Annahmen und Notationen von 7.5.1 und wenn wir W mit<br />

der von Rk induzierten Orientierung versehen, gilt für unsere integrierbare<br />

k-Form ω auch <br />

ω = ε ϕ ∗ ω<br />

M<br />

W<br />

In der Tat folgt das unmittelbar aus den Definitionen, wenn wir das Differentialformenintegral<br />

auf der rechten Seite vermittels der Karte id : W ∼ → W<br />

berechnen. Ebenso folgt, daß ω integrierbar ist genau dann, wenn ϕ∗ω integrierbar<br />

ist.<br />

Beispiel 7.5.4 (Funktionenintegral als Differentialformenintegral). Eine<br />

n-Form η auf einer offenen Teilmenge W ⊂◦ Rn hat die Gestalt η =<br />

f dx1 ∧ . . . ∧ dxn für eine wohlbestimmte reellwertige Funktion f : W → R,<br />

eben der Funktion f gegeben durch f(x) = ηx(e1, . . . , en). Geben wir unserer<br />

offenen Teilmenge die von der Standardorientierung des Rn induzierte Orientierung,<br />

so ist unsere n-Form η integrierbar über W genau dann, wenn die<br />

Funktion f integrierbar ist über W in Bezug auf das Lebesgue-Maß λn , und in<br />

diesem Fall gilt unter Verwendung unserer ganzen verschiedenen Notationen<br />

<br />

<br />

η = f dx1 ∧ . . . ∧ dxn = f(x) d n <br />

x = fλ n<br />

W<br />

W<br />

Beispiel 7.5.5. Wir berechnen das Integral der 2-Form x 2 dx ∧ dy über die<br />

obere Hemisphäre H = {(x, y, z) | x 2 + y 2 + z 2 = 1, z > 0} mit der Orientierung,<br />

für die die beiden ersten Vektoren e1, e2 der Standardbasis des<br />

R 3 in dieser Reihenfolge eine orientierte Basis des Tangentialraums am Pol<br />

T(0,0,1)H bilden. Wir betrachten das offene Rechteck R = (0, π) × (0, π) ⊂ R 2<br />

und die orientierte Karte φ : R → H, (ϑ, ϕ) ↦→ (cos ϑ, cos ϕ sin ϑ, sin ϕ sin ϑ),<br />

anschaulich gesprochen eine “liegende Version” unserer Kugelkoordinaten aus<br />

3.2.11, und erhalten<br />

H x 2 dx ∧ dy = R cos 2 ϑ d(cos ϑ) ∧ d(cos ϕ sin ϑ)<br />

W<br />

= R cos 2 ϑ(− sin ϑ dϑ) ∧ (cos ϕ cos ϑ dϑ − sin ϕ sin ϑ dϕ)<br />

= R cos2 ϑ sin2 ϑ sin ϕ dϑ ∧ dϕ<br />

= <br />

R cos2 ϑ sin2 ϑ sin ϕ dϑ dϕ<br />

= π π<br />

0 0 cos2 ϑ sin2 ϑ sin ϕ dϑ dϕ<br />

= 1<br />

π<br />

4 0 sin2 (2ϑ) dϑ π<br />

1<br />

sin ϕ dϕ = 0 2<br />

π<br />

0<br />

W<br />

1 cos 4ϑ − 2 2<br />

π dϑ = 4<br />

Um diese Rechnung zu rechtfertigen, müssen wir sie von hinten nach vorne<br />

lesen: Der Übergang zum Doppelintegral ist erlaubt, da der Integrand<br />

nichtnegativ ist und so der positive Fubini greift, der dann hinwiederum erst

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