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Analysis

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4. DIFFERENTIATION UND INTEGRATION 187<br />

Beweis. Es reicht, die beiden ersten Aussagen zu zeigen. Wächst f nicht<br />

streng monoton, so gibt es a < b mit f(a) ≥ f(b) und nach dem Mittelwertsatz<br />

finden wir p ∈ (a, b) mit<br />

f ′ (p) =<br />

f(a) − f(b)<br />

a − b<br />

Wächst f nicht monoton, so finden wir in derselben Weise p ∈ I mit f ′ (p) <<br />

0. Das zeigt schon mal ⇒ . Umgekehrt folgt aus f monoton wachsend, daß<br />

alle Sekantensteigungen nichtnegativ sind, und damit auch alle Grenzwerte<br />

von Sekantensteigungen.<br />

Korollar 4.3.12 (Funktionen, die ihre eigene Ableitung sind). Sei<br />

I ⊂ R ein halboffenes Intervall. Genau dann stimmt eine differenzierbare<br />

Funktion f : I → R überein mit ihrer eigenen Ableitung, wenn sie ein Vielfaches<br />

der Exponentialfunktion ist, in Formeln<br />

≤ 0<br />

f ′ = f ⇔ ∃c ∈ R mit f(x) = c exp(x)<br />

4.3.13. Eine differenzierbare Funktion f : R × → R mit f ′ = f muß keineswegs<br />

ein Vielfaches der Exponentialfunktion sein. Zum Beispiel wäre die<br />

Funktion f mit f(x) = 0 für x < 0 und f(x) = 5 exp(x) für x > 0 auch eine<br />

Möglichkeit. Aber gut, R × ist ja auch kein Intervall.<br />

Beweis. Bezeichne I ⊂ R unser halboffenes Intervall und f : I → R unsere<br />

differenzierbare Funktion mit f = f ′ . Die Ableitung der Funktion f(x) e −x<br />

ergibt sich mit der Produktregel zu f ′ (x) e −x −f(x) e −x = 0, mithin ist die<br />

Funktion f(x) e −x konstant, sagen wir mit einzigem Funktionswert c, und wir<br />

folgern f(x) = c e x ∀x ∈ I.<br />

Übung 4.3.14. Sei α ∈ R gegeben. Ist f : R → R differenzierbar und löst die<br />

Differentialgleichung f ′ = αf, so gilt f(x) = f(0) e αx für alle x ∈ R.<br />

Satz 4.3.15 (Hinreichende Bedingung für ein lokales Extremum).<br />

Sei D ⊂ R eine halboffene Teilmenge, f : D → R differenzierbar und p ∈ D<br />

ein Punkt mit f ′ (p) = 0. Sei die Ableitung f ′ von f differenzierbar bei p.<br />

1. Gilt f ′′ (p) > 0, so besitzt f ein isoliertes lokales Minimum bei p,<br />

als da heißt, es gibt r > 0 derart, daß gilt f(q) > f(p) für alle q ∈ D<br />

mit 0 < |q − p| < r.<br />

2. Gilt f ′′ (p) < 0, so besitzt f ein isoliertes lokales Maximum bei p.

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