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Analysis

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4. SCHROTTHALDE ZUR ANALYSIS 1277<br />

Beweis. Wir betrachten für ein halboffenes kompaktes reelles Intervall K ⊂<br />

R mit 0 ∈ K den Raum<br />

C 1 p(K, X)<br />

aller stetig differenzierbaren Wege γ : K → X mit γ(0) = p und versehen<br />

seinen Richtungsraum C 1 0(K, X) mit der Norm ϕ∞ + ˙ϕ∞ der gleichmäßigen<br />

Konvergenz von Funktion und erster Ableitung. Nach II.7.5.31 erhalten<br />

wir so einen vollständigen normierten Vektorraum. Nun betrachten wir in<br />

unserem affinen Raum die offene Teilmenge C 1 p(K, U) aller in U verlaufenden<br />

Wege und die Abbildung<br />

F : R × C 1 p(K, U) → C(K, X)<br />

(τ , γ) ↦→ ˙γ − τ(A ◦ γ)<br />

Unter dieser Abbildung geht offensichtlich (τ, γ) nach Null genau dann, wenn<br />

γ : K → U eine Integralkurve des reskalierten Feldes τA ist. Bezeichnet κ<br />

den konstanten Weg bei p, so gilt insbesondere (0, κ) ↦→ 0. Wir wenden nun<br />

den Satz über implizite Funktionen IV.4.2.8 an. Das Differential von F ergibt<br />

sich mit Summenregel IV.1.4.4, Produktregel IV.1.4.5 und der anschließenden<br />

Übung ?? zu<br />

(d(τ,γ)F )(h, α) = ˙α − h(A ◦ γ) − τ(dA ◦ (γ, α))<br />

wo wir dA : U × X → X, (x, v) ↦→ (dxA)(v) meinen. Insbesondere haben wir<br />

(d(0,κ)F )(0, α) = ˙α. Nun ist C 1 0(K, X) → C(K, X), α ↦→ ˙α eine stetige lineare<br />

Bijektion mit stetiger Umkehrung, eben dem Integrieren. Die Bedingungen<br />

des Satzes über implizite Funktionen IV.4.2.8 sind also erfüllt und liefern uns<br />

die Existenz eines Paars (A1, B1) mit 0 ∈ A1 ⊂◦ R und κ ∈ B1 ⊂◦ C 1 p(K, U)<br />

derart, daß es für alle τ ∈ A1 genau ein γτ ∈ B1 gibt mit F (τ, γτ) = 0<br />

alias mit γτ einer Integralkurve des reskalierten Vektorfelds τA. Gehen wir<br />

nun etwa von K = [−1, 1] aus und wählen τ = 0 in A1, so ist γ(t) =<br />

γτ(τ −1 t) eine auf (−τ, τ) definierte Integralkurve des Vektorfelds A zu p und<br />

die Existenzaussage des Lemmas ist gezeigt. Seien andererseits γ : I → U<br />

und φ : J → U Integralkurven mit demselben Anfangswert. Besteht I ∩J nur<br />

aus dem Nullpunkt ist die Behauptung eh klar. Sonst ist I ∩J auch halboffen<br />

und für alle τ ∈ [0, 1] sind die Abbildungen t ↦→ γ(τt) und t ↦→ φ(τt) auf I ∩J<br />

definierte Integralkurven zu p des reskalierten Vektorfeld τA. Für hinreichend<br />

kleines τ > 0 gibt es aber nach dem, was wir gezeigt haben, nur eine derartige<br />

Integralkurve und damit folgt auch die zweite Behauptung des Lemmas.<br />

Lemma 4.2.3. Ist X ein endlichdimensionaler reeller Raum, U ⊂◦ X offen<br />

und A : U → X ein lipschitzstetiges Vektorfeld, so gibt es zu jedem Punkt p ∈

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