05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6. STETIGKEIT IN MEHREREN VERÄNDERLICHEN 231<br />

eine Metrik. Wenn nichts anderes gesagt ist, fassen wir den R n stets auf als<br />

einen metrischen Raum mit dem Betragsabstand als Metrik. Diese Metrik<br />

ist zwar weniger anschaulich ist als der euklidische Abstand, läßt sich aber<br />

einfacher handhaben.<br />

Beispiel 6.2.4. Jede Teilmenge eines metrischen Raums ist mit der induzierten<br />

Metrik selbst ein metrischer Raum.<br />

Definition 6.2.5. Sei X ein metrischer Raum. Für x ∈ X und ε > 0 bezeichne<br />

B(x; ε) = {z ∈ X | d(x, z) < ε}<br />

den ε-Ball um x oder auch die ε-Kugel um x oder auch die ε-Umgebung<br />

von x.<br />

Beispiel 6.2.6. Für den euklidischen Abstand im R 3 ist der Ball um x mit<br />

Radius ε anschaulich tatsächlich ein Ball. Für den Betragsabstand hat B(x; ε)<br />

dahingegen die Gestalt eines Würfels mit Mittelpunkt x und Seitenlänge 2ε.<br />

Definition 6.2.7. Unter einer Umgebung eines Punktes in einem metrischen<br />

Raum versteht man eine Teilmenge von besagtem Raum, die einen<br />

ganzen Ball um unseren Punkt umfaßt.<br />

6.2.8. Die Umgebungen eines Punktes im R n bezüglich der euklidischen Metrik<br />

sind dieselben wie seine Umgebungen bezüglich der Betragsmetrik, was<br />

man unschwer explizit prüft und was formal auch aus 6.9.21 folgen wird. Das<br />

ist der Grund dafür, daß wir im Folgenden Definitionen nach Möglichkeit<br />

mithilfe von Umgebungen formulieren, denn für so definierte Begriffe ist a<br />

priori klar, daß im Fall des R n ihre Bedeutung nicht davon abhängt, ob wir<br />

mit dem euklidischen Abstand oder mit dem Betragsabstand arbeiten.<br />

6.2.9. Der Schnitt von endlich vielen Umgebungen eines Punktes in einem<br />

metrischen Raum ist wieder eine Umgebung besagten Punktes. Je zwei verschiedene<br />

Punkte eines metrischen Raums besitzen disjunkte Umgebungen.<br />

Genauer sind für x, y mit d(x, y) = r > 0 die (r/2)-Bälle um x und y disjunkt.<br />

In der Tat folgte für z aus dem Schnitt ja mit Hilfe der Dreiecksungleichung<br />

r = d(x, y) ≤ d(x, z) + d(y, z) < r, also kann es solch ein z nicht geben.<br />

Definition 6.2.10. Eine Abbildung f : X → Y zwischen metrischen Räumen<br />

heißt stetig im Punkt p ∈ X genau dann, wenn es für jede Umgebung<br />

U von f(p) eine Umgebung U ′ von p gibt mit f(U ′ ) ⊂ U. Eine Abbildung<br />

zwischen metrischen Räumen heißt stetig genau dann, wenn sie stetig ist in<br />

jedem Punkt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!