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Analysis

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448 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

Beispiel 4.2.9. Wir betrachten f(z, x) = x 3 +zx 2 −3 als eine Schar von Polynomen<br />

in x mit Parameter z. Für z = 2 ist x = 1 eine Nullstelle, f(2, 1) = 0.<br />

Wir wollen nun untersuchen, wie diese Nullstelle “mit dem Parameter z wackelt”,<br />

und wenden dazu den Satz über implizite Funktionen an. Die partielle<br />

Ableitung nach x ist fx = 3x 2 +2zx, insbesondere haben wir fx(2, 1) = 7 = 0<br />

und nach dem Satz über implizite Funktionen gibt es folglich ε > 0 und δ > 0<br />

derart, daß für alle z ∈ (2 − ε, 2 + ε) das Polynom f(z, ) genau eine Nullstelle<br />

x = g(z) ∈ (1 − δ, 1 + δ) hat. Diese Funktion g ist zwar schwer explizit<br />

anzugeben, aber der Satz sagt uns, daß sie in einer Umgebung von z = 2<br />

differenzierbar ist, und ihre Ableitung bei z = 2 kennen wir auch: Wir haben<br />

nämlich fz = x 2 , fz(2, 1) = 1 und folglich<br />

g ′ (2) = −fx(2, 1) −1 fz(2, 1) = − 1<br />

7<br />

Betrachten wir stattdessen h(z, x) = x 2 − z, so ist für z = 0 natürlich x = 0<br />

eine Nullstelle, aber Entsprechendes gilt keineswegs: Schieben wir z etwas ins<br />

Negative, so hat h(z, ) überhaupt keine reelle Nullstelle mehr, schieben wir<br />

z dahingegen etwas ins Positive, so werden aus unserer Nullstelle plötzlich<br />

zwei Nullstellen, wie das nebenstehende Bild illustriert. Das zeigt, daß die<br />

Bedingung an die Ableitung auch wirklich notwendig ist.<br />

4.2.10. Ich will den Satz über implizite Funktionen auch noch in Koordinaten<br />

angeben. Seien dazu C ⊂◦ R n und A ⊂◦ R m offen, f : C × A → R m stetig differenzierbar<br />

und z1, . . . , zn, x1, . . . , xm unsere “Parameter” und “Unbekannten”.<br />

So gilt:<br />

1. Ist die Matrix ∂fi<br />

∂xj<br />

m<br />

i,j=1<br />

nicht ausgeartet an einer Stelle (c, a) ∈ C × A, so existieren Tripel<br />

(C1, A1, g) bestehend aus einer offenen Umgebung C1 ⊂◦ C von c, einer<br />

offenen Umgebung A1 ⊂◦ A von a und einer stetig differenzierbaren<br />

Funktion g : C1 → A1 derart, daß an jeder Stelle z ∈ C1 der Wert g(z)<br />

das einzige x ∈ A1 ist mit f(z, x) = f(c, a).<br />

2. Die partiellen Ableitungen der Komponenten von g werden dann gegeben<br />

durch die Matrix-Gleichung<br />

<br />

∂gj ∂fi <br />

= − <br />

∂zk ∂xj<br />

z<br />

(z,g(z))<br />

−1 <br />

∂fi <br />

<br />

∂zk<br />

(z,g(z))

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