05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

44 KAPITEL I. ALLGEMEINE GRUNDLAGEN<br />

Übung 2.1.19. Sind X und Y endliche Mengen, so gilt für die Kardinalitäten<br />

|X × Y | = |X| · |Y | und |X ∪ Y | = |X\Y | + |X ∩ Y | + |Y \X|.<br />

Satz 2.1.20 (Bedeutung der Binomialkoeffizienten). Gegeben n, k ∈ N<br />

gibt der Binomialkoeffizient n<br />

die Zahl der k-elementigen Teilmengen einer<br />

k<br />

n-elementigen Menge an, in Formeln:<br />

|X| = n impliziert |{Y ⊂ X | |Y | = k}| = n<br />

k<br />

Beweis. Vollständige Induktion über n. Für n = 0 gilt die Aussage, denn eine<br />

nullelementige Menge hat genau eine k-elementige Teilmenge falls k = 0 und<br />

keine k-elementige Teilmenge falls k ≥ 1. Nehmen wir nun an, die Aussage<br />

sei für ein n schon bewiesen. Eine (n + 1)-elementige Menge X schreiben<br />

wir als X = M ∪ {x}, wo M eine n-elementige Menge ist und x ∈ M. Ist<br />

k = 0, so gibt es genau eine k-elementige Teilmenge von M ∪ {x}, nämlich<br />

die leere Menge. Ist k ≥ 1, so gibt es in M ∪ {x} nach Induktionsannahme<br />

genau n<br />

k-elementige Teilmengen, die x nicht enthalten. Die k-elementigen<br />

k<br />

Teilmengen dahingegen, die x enthalten, ergeben sich durch Hinzunehmen<br />

von x aus den (k − 1)-elementigen Teilmengen von M, von denen es gerade <br />

n<br />

n n n+1<br />

gibt. Insgesamt hat M ∪ {x} damit also genau + =<br />

k−1<br />

k-elementige Teilmengen.<br />

Bemerkung 2.1.21. Wieder scheint mir dieser Beweis in der für vollständige<br />

Induktion typischen Weise undurchsichtig. Ich ziehe deshalb den in 1.1.19<br />

gegebenen weniger formellen Beweis vor. Man kann auch diesen Beweis formalisieren<br />

und verstehen als Spezialfall der sogenannten “Bahnformel” ??,<br />

vergleiche ??.<br />

Bemerkung 2.1.22. Wir geben nun die versprochene präzise Formulierung<br />

unseres ersten Beweises der binomischen Formel 1.1.23. Wir rechnen dazu<br />

(a + b) n =<br />

<br />

a |Y | n−|Y |<br />

b<br />

Y ⊂{1,2,...,n}<br />

Die rechte Seite soll hier in Verallgemeinerung der in Abschnitt 1.1 eingeführten<br />

Notation bedeuten, daß wir für jede Teilmenge Y von {1, 2, . . . , n}<br />

den angegebenen Ausdruck a |Y | b n−|Y | nehmen und alle diese Ausdrücke aufsummieren.<br />

Dann fassen wir gleiche Summanden zusammen und erhalten mit<br />

2.1.20 die binomische Formel.<br />

Ergänzende Übung 2.1.23. Es gilt <br />

k<br />

n n = 2 .<br />

k<br />

Ergänzung 2.1.24 (Das Russell’sche Paradoxon). Ich will nicht verschweigen,<br />

daß der in diesem Abschnitt dargestellte naive Zugang zur Mengenlehre<br />

k<br />

k−1<br />

k

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!