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Analysis

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332 KAPITEL III. ANALYSIS MIT KOMPLEXEN ZAHLEN<br />

mit komplexen ci. Nimmt man hier zum Beispiel c1 = c2 = 1, so ergibt sich<br />

die Lösung<br />

x(t) = 2 cos((ω1 − ω2)t/2) cos((ω1 + ω2)t/2)<br />

y(t) = 2 sin((ω1 − ω2)t/2) sin((ω1 + ω2)t/2)<br />

Ist die verbindende Feder schwach im Verhältnis zu den Federn gegen die<br />

Wände, in Formeln a ≫ b, so liegen die beiden Eigenwerte λ1, λ2 und damit<br />

auch die Winkelgeschwindigkeiten ω1, ω2 verhältnismäßig nah beieinander.<br />

Im Versuch kann man in diesem Fall schön sehen, wie die beiden Wägelchen<br />

mit der Winkelgeschwindigkeit (ω1 − ω2)/2 ihre Energie untereinander<br />

austauschen.<br />

2.3.2. Im Übrigen ist es auch a priori klar, daß in der symmetrischen Situation<br />

die zweielementige Symmetriegruppe unserer Gleichung, die der Vertauschung<br />

der beiden Wägelchen entspricht, auf dem Lösungsraum operieren<br />

muß, daß wir also uns schon von Anfang an hätten darauf beschränken dürfen,<br />

nur die symmetrischen und die antisymmetrischen Lösungen zu bestimmen<br />

und die allgemeine Lösung als Linearkombination solcher speziellen Lösungen<br />

zu erhalten.<br />

2.4 Angeregte Schwingungen<br />

2.4.1. Ist wieder A eine komplexe (n × n)-Matrix und ist zusätzlich eine<br />

stetige Funktion f : R → C n vorgegeben und man sucht alle differenzierbaren<br />

γ : R → C n , die das “inhomogene” System von Differentialgleichungen<br />

˙γ(t) = Aγ(t) + f(t)<br />

lösen, so rät einem die Methode der Variation der Konstanten zum Ansatz<br />

γ(t) = exp(tA)g(t)<br />

Man erkennt leicht, daß dieser Ansatz eine Lösung liefert, wenn g : R → C n<br />

differenzierbar ist und die Gleichung f(t) = exp(tA) ˙g(t) erfüllt, als da heißt<br />

für<br />

g(t) =<br />

t<br />

exp(−τA)f(τ) dτ<br />

wobei g(t) als unbestimmes Integral natürlich nur bis auf eine additive Konstante<br />

aus dem C n wohldefiniert ist. Daß wir mit diesem Verfahren tatsächlich<br />

auch alle Lösungen γ(t) unseres inhomogenen Systems von Differentialgleichungen<br />

erhalten ergibt sich daraus, daß ja ganz offensichtlich die Differenz

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