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Analysis

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224 KAPITEL II. FUNKTIONEN EINER VERÄNDERLICHEN<br />

wobei die letzte Identität nur für n ≥ 1 stimmt. Setzen wir nun alles zusammen,<br />

so ergibt sich wie gewünscht<br />

Cn = 1<br />

n + 1<br />

<br />

2n<br />

n<br />

5.4 Der Abel’sche Grenzwertsatz*<br />

5.4.1. In diesem Abschnitt will ich mein Versprechen einlösen und die Formel<br />

1 − 1 1 1<br />

+ − + . . . = log 2<br />

2 3 4<br />

zeigen. Wenn wir x = 1 in die Reihenentwicklung von log(1 + x) einsetzen<br />

dürften, so folgte das sofort. Die Schwierigkeit liegt darin, daß wir bisher nur<br />

für |x| < 1 nachgewiesen haben, daß unsere Potenzreihe aus 5.1.21 gegen<br />

log(1 + x) konvergiert. Der folgende Satz hilft uns, diese Schwierigkeit zu<br />

überwinden, und wird auch in 7.6.16 bei der Herleitung der wunderbaren<br />

Formel π<br />

1 1 1<br />

= 1 − + − . . . benötigt. Beide Formeln sehe aber mehr als<br />

4 3 5 7<br />

schöne Blüten und weniger als zentrale Inhalte an, und davon abgesehen spielt<br />

der abelsche Grenzwersatz im weiteren Verlauf der Vorlesung keine Rolle.<br />

Satz 5.4.2 (Abel’scher Grenzwertsatz). Konvergiert eine Potenzreihe<br />

auch noch auf einem Randpunkt ihres Konvergenzbereichs, so stellt sie bis in<br />

diesen Randpunkt hinein eine stetige Funktion dar.<br />

Vorschau 5.4.3. Für diejenigen Leser, die bereits mit komplexen Potenzreihen<br />

vertraut sind, sei bemerkt, daß die entsprechende Aussage im Komplexen in<br />

dieser Form nicht mehr gilt. Mehr dazu finden Sie etwa in VIII.1.7.14.<br />

Beweis. Wir dürfen ohne Beschränkung der Allgemeinheit annehmen, daß<br />

x = 1 der besagte Randpunkt des Konvergenzbereichs ist. Sei also ∞ k=0 ak<br />

eine konvergente Reihe reeller Zahlen. Wir müssen zeigen, daß die Reihe<br />

f(x) = ∞ k=0 akxk für x ∈ [0, 1] eine stetige Funktion darstellt. Dazu schreiben<br />

wir die Differenzen der Partialsummen in der Form<br />

m k=n akxk = (xn − xn+1 +<br />

)<br />

(x<br />

(an)<br />

n+1 − xn+2 ) (an + an+1)<br />

+ (xn+2 − xn+3 ) (an + an+1 + an+2)<br />

. . . . . .<br />

+ (xm−1 − xm ) (an + . . . . . . . . . + am−1)<br />

+ xm (an + . . . . . . . . . + am−1 + am)

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