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Analysis

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1206 KAPITEL VII. MIST UND VERSUCHE<br />

3.2.2. Unter einem Potential eines Kraftfelds F : E → E ⊗ 〈〈g/s 2 〉〉 versteht<br />

man eine differenzierbare Abbildung V : E → 〈〈gm 2 /s 2 〉〉 mit der Eigenschaft<br />

−(dxV )(v) = 〈F (x), v〉 ∀x ∈ E, v ∈ E<br />

Anders gesagt fordern wir von einem Potential also, daß das Negative seines<br />

Differentials − dV : E → E ∗ ⊗ 〈〈gm 2 /s 2 〉〉 unter der durch unser kanonisches<br />

Skalarprodukt E× E → 〈〈m 2 〉〉 gegebenen Identifikation can : E ∼ → E ∗ ⊗〈〈m 2 〉〉<br />

dem Kraftfeld F : E → E ⊗ 〈〈g/s 2 〉〉 entspricht.<br />

Satz 3.2.3 (Energieerhaltung). Für die Bewegung γ eines Massepunktes<br />

der Masse m in einem Kraftfeld mit Potential V erhalten wir eine Invariante<br />

der Bewegung alias eine von der Zeit t unabhängige Konstante durch den<br />

Ausdruck<br />

m<br />

〈 ˙γ(t), ˙γ(t)〉 + V (γ(t))<br />

2<br />

3.2.4. Der erste Summand heißt die kinetische Energie, der zweite die<br />

potentielle Energie, und das Lemma ist ein Spezialfall des allgemeinen<br />

physikalischen Prinzips der Energieerhaltung.<br />

Beweis. Ableiten nach t liefert mit unserer Formel IV.1.4.5 für das Differential<br />

bilinearer Abbildungen<br />

m〈¨γ(t), ˙γ(t)〉 + (dγ(t)V )( ˙γ(t)) = 〈m¨γ(t), ˙γ(t)〉 − 〈F (γ(t)), ˙γ(t)〉 = 0<br />

3.2.5 (Planetenbewegung). Stellen wir uns nun einmal vor, wir wären Newton.<br />

Kepler hat bereits aus den akribischen Beobachtungen von Tycho Brahe<br />

herausdestilliert, daß die Planeten auf elliptischen Bahnen um die Sonne kreisen,<br />

wobei die Sonne in einem der Brennpunkte der Ellipse steht. Wir gehen<br />

von der zumindest nicht unvernünftigen Annahme aus, daß die von der Sonne<br />

ausgehende Gravitationskraft mit wachsendem Abstand “schwächer wird<br />

in derselben Weise, wie sich ein Gas verdünnen würde, das von der Sonne<br />

ausgeschwitzt wird und sich, indem es mit konstanter Geschwindigkeit nach<br />

allen Seiten von der Sonne wegströmt, im Weltraum verteilt”. Dann ist klar,<br />

daß durch jede in der Sonne zentrierte Kugelschale in einer festen Zeitspanne<br />

dieselbe Gasmenge strömen muß. Da aber die Oberfläche einer Kugelschale<br />

vom Radius r ein festes Vielfaches r 2 ist, muß unser Gas in einem Abstand<br />

r von der Sonne eine Dichte (Konstante mal 1/r 2 ) haben. Durch derartige<br />

Überlegungen motiviert machen wir für das Gravitationsfeld G der Sonne<br />

den Ansatz<br />

G(x) = c ·<br />

S − x<br />

S − x 3

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