05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

82 KAPITEL I. ALLGEMEINE GRUNDLAGEN<br />

offensichtlich schienen. Andere Textpassagen sind als Ergänzung oder Ergänzende<br />

Übung ausgewiesen: Damit ist gemeint, daß sie im unmittelbaren Zusammenhang<br />

ohne Schaden übersprungen werden können, daß sie jedoch aus<br />

dem vorhergehenden heraus verständlich sein sollten, und daß darauf eventuell<br />

später zurückgegriffen werden wird. Wieder andere Textpassagen sind als<br />

Vorschau oder Weiterführende Übung ausgewiesen: Damit ist gemeint, daß<br />

sie im unmittelbaren Zusammenhang ohne Schaden übersprungen werden<br />

können, und möglicherweise auch, daß ihr Verständnis Kenntnisse voraussetzt,<br />

bei denen nicht davon ausgegangen werden kann, daß sie dem Leser an<br />

der entsprechenden Stelle bereits zur Verfügung stehen.<br />

4.2.5. Satzzeichen wie Punkt und Komma stören in meinen Augen die Ästhetik<br />

von aus dem Text herausgestellten Formeln. Ich will deshalb die Regel<br />

aufstellen und befolgen, daß eine aus dem Text herausgestellte Formel stets<br />

mit einem nicht gedruckten Punkt dahinter zu denken ist, wenn der Text mit<br />

ihr aufhört oder wenn es darunter mit einem Großbuchstaben weitergeht.<br />

Ich werde versuchen, den Fall zu vermeiden, daß hinter eine aus dem Text<br />

herausgestellte Formel nach den Regeln der Grammatik ein Komma gehörte.<br />

4.3 Sprache und Mathematik<br />

4.3.1. In diesem Abschnitt habe ich gesammelt, was mir beim Erklären von<br />

Mathematik und Schreiben über Mathematik besonders schwer fällt.<br />

4.3.2. Die mathematische Terminologie widmet freimütig Worte der Umgangssprache<br />

um und gibt ihnen hochpräzise mathematische Bedeutungen,<br />

die mal mehr und mal weniger zur Ursprungsbedeutung verwandt sind. Man<br />

denke zum Beispiel an die Worte Menge, Abbildung, Gruppe, Ring, Körper.<br />

Wie aber soll der lernende Leser an einer gegebenen Stelle erraten, ob ein<br />

Wort, auf das er stößt, nun bereits umgewidmet und in seiner neuen hochpräzisen<br />

mathematischen Bedeutung gemeint ist, oder vielmehr umgangssprachlich?<br />

In jedem Falle steht das auch wieder im Gegensatz zu dem, was<br />

in der Schlue im Deutschunterricht gelernt wird: Wortwiederholung ist beim<br />

mathematischen Schreiben und Reden richtig und wichtig.<br />

4.3.3. Bereits erklärte Begriffe werden in der mathematischen Fachsprache<br />

durch Ergänzungen mal spezifiziert, mal abgeschwächt, und manchmal sogar<br />

beides zugleich. Der noch wenig informierte Leser kann nur schwer erraten,<br />

was im Einzelfall zutrifft. So ist ein Primkörper etwas Spezielleres als ein Körper,<br />

ein Schiefkörper etwas Allgemeineres, und ein Erweiterungskörper“etwas<br />

mit zusätzlichen Daten”. Ein lokal kompakter Raum ist etwas allgemeineres<br />

als ein kompakter Raum. Eine universelle Überlagerung ist etwas Spezielleres

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!