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Analysis

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6. MASS UND INTEGRAL 531<br />

Beweis. Da die Urbilder offener Mengen unter stetigen Abbildungen nach<br />

II.6.5.18 stets offen sind, folgt das unmittelbar aus dem anschließenden Lemma<br />

6.3.9.<br />

Lemma 6.3.9. Seien (X, M) und (Y, N ) zwei Meßräume und sei die σ-<br />

Algebra N erzeugt von einem Teilsystem S ⊂ N . Genau dann ist f : X → Y<br />

meßbar, wenn gilt<br />

V ∈ S ⇒ f −1 (V ) ∈ M<br />

Beweis. Es reicht zu zeigen, daß für eine beliebige Abbildung f : X → Y die<br />

Menge f∗M = {V ⊂ Y | f −1 (V ) ∈ M} eine σ-Algebra ist. Das ist jedoch<br />

klar. Im Übrigen heißt die σ-Algebra f∗M das Bild unter f der σ-Algebra<br />

M.<br />

Übung 6.3.10. Alle monotonen Abbildungen R → R sind meßbar.<br />

6.3.11. Gegeben ein Meßraum (X, M) betrachten wir auf jeder Teilmenge<br />

A ⊂ X die induzierte σ-Algebra M|A, die gerade aus allen Schnitten mit<br />

A von meßbaren Mengen in X besteht, M|A = {Z ∩ A | Z ∈ M}. Wir<br />

machen unsere erweiterten reellen Zahlen R = [−∞, ∞] zu einem Meßraum,<br />

indem wir darauf die von allen Intervallen erzeugte σ-Algebra betrachten.<br />

Für die natürliche Topologie auf R im Sinne von II.6.5.9 ist das genau die<br />

σ-Algebra der topologisch meßbaren Mengen.<br />

Ergänzende Übung 6.3.12. Gegeben eine Abbildung f : X → Y und eine<br />

σ-Algebra N ⊂ P(Y ) erhalten wir eine σ-Algebra f ∗ N ⊂ P(X) durch die<br />

Vorschrift f −1 N = {f −1 (N) | N ∈ N }. Wir nennen sie das Urbild unter<br />

f der σ-Algebra N . Zum Beispiel ist unsere induzierte σ-Algebra aus 6.3.11<br />

das Urbild der ursprünglichen σ-Algebra unter der Einbettung.<br />

Ergänzung 6.3.13. Ein topologischer Raum heißt separabel oder gleichbedeutend<br />

zweitabzählbar genau dann, wenn es darin ein abzählbares System<br />

von offenen Teilmengen gibt derart, daß jede offene Menge als Vereinigung<br />

eines Teilsystems dieses abzählbaren Systems geschrieben werden kann. Ein<br />

metrischer Raum ist separabel in diesem Sinne genau dann, wenn er eine abzählbare<br />

dichte Teilmenge besitzt. In der Tat können wir aus einem abzählbaren<br />

System von offenen Teilmengen wie eben leicht eine abzählbare dichte<br />

Teilmenge erhalten, indem wir aus jeder nichtleeren Teilmenge unseres Systems<br />

einen Punkt auswählen. Umgekehrt erhalten wir aus einer abzählbaren<br />

dichten Teilmenge ein abzählbares System offener Mengen mit der gewünschten<br />

Eigenschaft als das System aller offenen Bälle mit rationalen Radien um<br />

besagte Punkte.<br />

Ergänzung 6.3.14. Manche Autoren, so etwa Jameson oder Rudin, verwenden<br />

eine andere Terminologie, die auf Fréchet zurückzugehen scheint und

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