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Analysis

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1. HOLOMORPHE FUNKTIONEN 1363<br />

∞<br />

ν=0 (|w|/ρ)ν . Folglich können wir unsere Summe mit der Integration in der<br />

Integralformel von Cauchy vertauschen und erhalten<br />

∞<br />

<br />

f(w) = 1<br />

2πi<br />

ν=0<br />

|z|=ρ<br />

<br />

f(z)<br />

dz w<br />

zν+1 ν<br />

für jedes w ∈ K und jedes ρ mit |w| < ρ < r für r den Radius unserer offenen<br />

Kreisscheibe K. Bei unserem Wegintegral ist dabei der geschlossene Weg<br />

gemeint, der im Gegenuhrzeigersinn auf der Kreislinie |z| = ρ einmal um den<br />

Ursprung läuft. Da unser Integral von ρ gar nicht abhängt, steht damit auch<br />

schon eine Entwicklung in eine Potenzreihe da. Deren Koeffizienten müssen<br />

wegen dem nach 1.7.5 erlaubten gliedweisen Ableiten gerade die f (ν) (0)/ν!<br />

sein, so daß unsere Funktion auf der ganzen offenen Kreisscheibe dargestellt<br />

wird durch ihre Taylorreihe<br />

f(w) =<br />

∞<br />

ν=0<br />

f (ν) (0)<br />

ν! wν<br />

1.7.8. Hat die Taylorreihe einer holomorphen Funktion an einer Stelle einen<br />

gegebenen Konvergenzradius, so kann unsere Funktion nicht holomorph auf<br />

eine offene Kreisscheibe mit Zentrum in besagter Stelle und echt größerem<br />

Radius fortgesetzt werden: Sonst müßte sich nämlich diese Fortsetzung auf<br />

der größeren offenen Kreisscheibe nach unserem Korollar auch durch ihre<br />

Taylorreihe, notwendig dieselbe, darstellen lassen, im Widerspruch zu unseren<br />

Annahmen an den Konvergenzradius.<br />

Übung 1.7.9. Man bestimme den Konvergenzradius der Taylorreihe des Arcustangens<br />

zum Entwicklungspunkt Eins.<br />

Übung 1.7.10. Man zeige, daß für alle z ∈ C mit |z| < 1 der Hauptzweig des<br />

Logarithmus von 1 + z auch dargestellt werden kann durch die Potenzreihe<br />

log(1 + z) = z − z2 z3<br />

+ − . . .<br />

2 3<br />

Hinweis: Mit etwas Tricksen hatten wir das in 1.2.12 schon einmal gesehen.<br />

Übung 1.7.11. Man zeige, daß eine holomorphe Funktion f : C → C, für die<br />

|f(z)|/|z n | für |z| > 1 beschränkt bleibt, ein Polynom vom Grad ≤ n sein<br />

muß.<br />

Übung 1.7.12 (Abschätzung der Koeffizienten einer Potenzreihe). Gegeben<br />

eine holomorphe Funktion f, deren Definitionsbereich eine abgeschlossene<br />

Kreisscheibe um p mit Radius R > 0 umfaßt, können die Koeffizienten<br />

ihrer Taylorreihe bei p abgeschätzt werden durch<br />

<br />

<br />

<br />

f<br />

<br />

(n) <br />

(p) <br />

<br />

1<br />

n! ≤ sup{|f(z)| | |z − p| = R}<br />

Rn

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