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Analysis

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7. SPIEGELUNGSGRUPPEN 997<br />

Kante, zwischen je zwei Knoten s, t ∈ S mit m(s, t) ≥ 3, und schreibt an<br />

diese Kante noch die Zahl m(s, t) im Fall m(s, t) > 3.<br />

Beispiel 7.6.4. Die affine Spiegelungsgruppe, deren Alkoven ein Schachbrettmuster<br />

bilden, hat also den Coxetergraphen<br />

• ∞ • • ∞ •<br />

und nehmen wir für jedes Schachfeld noch seine beiden Diagonalen als Spiegelhyperebenen<br />

hinzu, so hat der Coxetergraph dieser größeren Spiegelungsgruppe<br />

die Gestalt<br />

•<br />

4<br />

•<br />

Proposition 7.6.5 (Charakterisierung endlicher Spiegelungsgruppen<br />

durch ihren Coxetergraphen). Seien V1, V2 reelle euklidische Vektorräume<br />

und seien darin W1 ⊂ GL(V1), W2 ⊂ GL(V2) endliche orthogonale Spiegelungsgruppen<br />

ohne Fixpunkte außerhalb des Nullpunkts. Genau dann haben<br />

W1 und W2 dieselbe Coxetermatrix alias denselben Coxetergraphen, wenn es<br />

∼<br />

eine lineare Isometrie ϕ : V1 → V2 gibt mit W2 = ϕW1ϕ−1 .<br />

7.6.6. Noch präziser formuliert zeigen wir: Ist Ai ⊂ Vi jeweils ein Alkoven und<br />

Si ⊂ Wi jeweils die Menge von Spiegelungen an den Wänden des Alkoven Ai<br />

∼<br />

und ist eine Bijektion ξ : S1 → S2 gegeben mit ord(st) = ord(ξ(s)ξ(t)) für<br />

∼<br />

alle s, t ∈ S1, so gibt es eine lineare Isometrie ϕ : V1 → V2 mit ϕ(A1) = A2<br />

und ξ(s) = ϕsϕ−1 für alle s ∈ S1.<br />

Beweis. Wir wählen in V = Vi jeweils einen festen Alkoven A = Ai und<br />

betrachten zu jeder Wand von A den Normalenvektor, der in Richtung von<br />

A zeigt. Wir erhalten so eine Familie (es)s∈S von Einheitsvektoren in V .<br />

Offensichtlich schließen es und et gerade den Winkel π − π/ms,t ein, folglich<br />

haben wir<br />

(es, et) = − cos(π/ms,t)<br />

Nach 7.5.5 sind unsere es linear unabhängig, und da die Spiegelungen an<br />

ihren orthogonalen Komplementen nach 7.3.13 die fraglichen Gruppen erzeugen<br />

und diese fixpunktfrei operieren, besteht der Schnitt der fraglichen<br />

orthogonalen Komplemente nur aus dem Nullvektor und unsere es bilden sogar<br />

eine Basis. Jede Identifikation unserer beiden Coxetergraphen zusammen<br />

mit der Wahl eines Alkoven in beiden Räumen liefert folglich eine Isometrie<br />

ϕ zwischen unseren Vektorräumen, unter der die Wände des in V1 gewählten<br />

Alkoven in die Wände des in V2 gewählten Alkoven übergehen. Da die<br />

orthogonalen Spiegelungen an diesen Wänden aber nach 7.3.13 bereits die<br />

fraglichen Gruppen erzeugen, folgt W2 = ϕW1ϕ −1 .<br />

4<br />

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