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Analysis

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2. FOLGEN UND REIHEN 107<br />

2.1.6. Sind a und b konkrete Zahlen, etwa a = 1 und b = 27, so wäre zu<br />

allem Überfluß auch noch eine dritte Lesart von (1, 27) als die in Klammern<br />

notierte Dezimalzahl 1,27 denkbar. Ich hoffe, daß der Leser aus dem Kontext<br />

erschließen kann, was jeweils gemeint ist. Wenn man genau hinguckt, sollte<br />

auch im letzteren Fall der Abstand nach dem Komma etwas kleiner sein.<br />

2.1.7. Ein Intervall in R heißt kompakt genau dann, wenn es eines unserer<br />

[a, b] ist. Der Begriff “kompakt” wird in 3.4.1 auf beliebige Teilmengen von<br />

R verallgemeinert. Ein reelles Intervall heißt offen genau dann, wenn es eines<br />

unserer Intervalle (a, b) ist. Der Begriff “offen” wird in 4.3.1 auf beliebige<br />

Teilmengen von R verallgemeinert. Wir nennen ein reelles Intervall halboffen<br />

genau dann, wenn es nicht aus einem einzigen Punkt besteht, und<br />

verallgemeinern den Begriff “halboffen” in 4.1.1 auf beliebige Teilmengen von<br />

R. In der in diesem Text verwendeten Terminologie sind mithin alle offenen<br />

Intervalle auch halboffen. In der Literatur wird der Begriff halboffen meist<br />

abweichend davon verwendet als Bezeichnung für reelle Intervalle, die weder<br />

offen noch kompakt sind.<br />

Definition 2.1.8. Gegeben ein Punkt x ∈ R vereinbaren wir nun, welche<br />

Teimengen von R wir Umgebungen von x nennen wollen. Wir geben diese<br />

Definition separat für reelle Zahlen und für die beiden Punkte ±∞.<br />

1. Gegeben x ∈ R heißt eine Teilmenge W ⊂ R eine Umgebung von x<br />

genau dann, wenn sie ein Intervall (a, b) umfaßt mit a < x < b.<br />

2. Für x = ∞ heißt eine Teilmenge W ⊂ R eine Umgebung von x genau<br />

dann, wenn sie ein Intervall (a, ∞] umfaßt mit a < ∞.<br />

3. Für x = −∞ heißt eine Teilmenge W ⊂ R eine Umgebung von x<br />

genau dann, wenn sie ein Intervall [−∞, b) umfaßt mit ∞ < b.<br />

2.1.9. Die Aufspaltung der Definition in drei Fälle ist natürlich nicht besonders<br />

befriedigend. Sie ermöglicht es uns jedoch im weiteren Verlauf, viele<br />

noch viel weiter gehende Fallunterscheidungen zu vermeiden.<br />

2.1.10. Gegeben x ∈ R und ε > 0 nennen wir das offene Intervall (x−ε, x+ε)<br />

die ε-Umgebung von x. Eine Umgebung von x ∈ R können wir auch charakterisieren<br />

als eine Teilmenge W ⊂ R, die für mindestens ein reelles ε > 0<br />

das Intervall (x − ε, x + ε) umfaßt, oder äquivalent als eine Teilmenge, die für<br />

mindestens ein reelles ε > 0 das Intervall [x − ε, x + ε] umfaßt. Eine der Motivationen<br />

für unsere großzügige Definition des Umgebungsbegriffs ist, daß er<br />

uns durch seine große Allgemeinheit dazu verhelfen soll, die Diskussion, ja die<br />

bloße Erwähnung derartiger Nebensächlichkeiten weitgehend zu vermeiden.

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