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Analysis

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2. NAIVE MENGENLEHRE UND KOMBINATORIK 39<br />

“verschieden groß” sein können, für ein Beispiel siehe II.2.3.6 und für eine genauere<br />

Diskussion des Begriffs der Kardinalität ??. Für endliche Mengen X<br />

ist demnach ihre Kardinalität stets eine natürliche Zahl |X| ∈ N und |X| = 0<br />

ist gleichbedeutend zu X = ∅.<br />

2.1.11. Oft bildet man Mengen als Teilmengen bestehender Mengen. Gebräuchlich<br />

ist dazu die Notation<br />

Y = {x ∈ X | x hat eine gewisse Eigenschaft}<br />

Zum Beispiel gilt N = {a ∈ Z | a ≥ 0} und {0, 1} = {a ∈ N | a 2 = a}.<br />

2.1.12. Bereits an dieser Stelle ist unsere Notation nicht eindeutig: Ich wollte<br />

mit {0, 1} die zweielementige Menge mit den beiden Elementen Null und Eins<br />

andeuten, das könnte jedoch auch als die Menge mit der Dezimalzahl 0,1 als<br />

einzigem Element interpretiert werden. Es wird noch oft vorkommen, daß sich<br />

die Bedeutung einer Formel erst aus dem Kontext erschließt. Im folgenden<br />

werden Kommas fast nie als Kommas einer Dezimalzahl zu verstehen sein.<br />

Beim genauen Hinsehen kann man am Abstand hinter dem Komma erkennen,<br />

wann doch eine Dezimalzahl gemeint ist.<br />

Definition 2.1.13. Es ist auch erlaubt, die “Menge aller Teilmengen” einer<br />

gegebenen Menge X zu bilden. Sie heißt die Potenzmenge von X und wird<br />

mit P(X) bezeichnet.<br />

2.1.14. Ist X eine endliche Menge, so ist auch ihre Potenzmenge endlich und<br />

es gilt |P(X)| = 2 |X| . Für die drei-elementige Menge X = {1, 2, 3} besteht<br />

zum Beispiel P(X) aus 2 3 = 8 Elementen, genauer gilt<br />

P(X) = {∅, {1}, {2}, {3}, {1, 2}, {1, 3}, {2, 3}, {1, 2, 3}}<br />

Definition 2.1.15. Gegeben zwei Mengen X, Y können wir auf verschiedene<br />

Arten neue Mengen bilden:<br />

1. Die Vereinigung X ∪ Y := {z | z ∈ X oder z ∈ Y }, zum Beispiel ist<br />

{1, 2} ∪ {2, 3} = {1, 2, 3}.<br />

2. Den Schnitt X ∩ Y := {z | z ∈ X und z ∈ Y }, zum Beispiel ist<br />

{1, 2} ∩ {2, 3} = {2}. Zwei Mengen sind also disjunkt genau dann,<br />

wenn ihr Schnitt die leere Menge ist.<br />

3. Die Differenz X\Y := {z ∈ X | z ∈ Y }, zum Beispiel haben wir<br />

{1, 2}\{2, 3} = {1}. Man schreibt statt X\Y auch X − Y . Ist Y eine<br />

Teilmenge von X, so heißt X\Y das Komplement von Y in X.

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