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Analysis

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3. SPEKTRALTHEORIE IN HILBERTRÄUMEN 741<br />

3.8 Spektralzerlegung unitärer Darstellungen<br />

Satz 3.8.1 (Spektralzerlegung unitärer Darstellungen). Gegeben ein<br />

Hilbertraum H haben wir eine Bijektion<br />

<br />

Auf R definierte Teilungen ∼→ Unitäre Darstellungen<br />

der Identität von H<br />

von R in H<br />

<br />

i tx Φ ↦→ ρ : t ↦→ e Φ〈x〉<br />

3.8.2. Gegeben eine unitäre Darstellung (H, ρ) von R gibt es also genau eine<br />

Teilung Φ = Φρ der Identität von H auf R mit<br />

<br />

ρ(t) = e i tx Φ〈x〉 ∀t ∈ R<br />

x∈R<br />

Diese Teilung der Identität nennen wir das zu unserer Darstellung gehörige<br />

projektorwertige Maß und die zugehörigen Φ(M) nennen wir Spektralprojektoren.<br />

In der Hoffnung, dadurch die zugrundeliegende Struktur<br />

deutlicher zu machen, formuliere ich auch noch eine koordinatenfreie Variante<br />

des Satzes, deren Beweis dem Leser überlassen sei: Gegeben eine Geradengruppe<br />

G mit Charaktergruppe ˆ G und ein Hilbertraum H haben wir eine<br />

Bijektion<br />

<br />

Auf Gˆ definierte Teilungen ∼→ Unitäre Darstellungen<br />

der Identität von H<br />

von G in H<br />

<br />

Φ ↦→ ρ : g ↦→ χ(g)Φ〈χ〉<br />

Diese Aussage gilt auch für die additive Gruppe eines beliebigen endlichdimensionalen<br />

reellen Vektorraums, ja sogar für die Gruppen S 1 , Z und in<br />

voller Allgemeinheit für jede “separable lokal kompakte Hausdorff’sche kommutative<br />

topologische Gruppe”, aber in dieser Allgemeinheit werden wir sie<br />

nicht beweisen.<br />

Übung 3.8.3. Gegeben ein Borelmaß µ auf R und die unitäre Darstellung von<br />

R durch Automorphismen von L 2 (R; µ), bei der t ∈ R durch Multiplikation<br />

mit e i tx operiert, ist für das zugehörige projektorwertige Maß Φ der einer<br />

Borelmenge M ⊂ R zugeordnete Projektor Φ(M) gerade die Multiplikation<br />

mit der charakteristischen Funktion [M] von M.<br />

Übung 3.8.4. Betrachten wir auf R das Lebesguemaß dt und die unitäre Darstellung<br />

von R auf H = L 2 (R; dt) durch das Verschieben von Funktionen,<br />

ρ(t)f = τtf, deren Stetigkeit in 1.5.7 gezeigt wurde, so hat für das zugehörige<br />

projektorwertige Maß Φ der einer Borelmenge M ⊂ R zugeordnete<br />

Projektor Φ(M) die Gestalt F ◦ ([M]·) ◦ F −1 für F die wie in 2.1.1 normalisierte<br />

Fouriertransformation.

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